Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bergfeste im nordöstlichen Messenien
Band V,2 (1905) S. 2118
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Eira (Εἶρα Paus. IV 17ff.) oder Ira (Ἰρά Strab. VIII 360. Steph. Byz.), Bergfeste im nordöstlichen Messenien, nahe der arkadischen Grenze, wo sich im zweiten messenischen Kriege Aristomenes mit den Resten der messenischen Bevölkerung elf Jahre lang gegen die Spartaner hielt, bis diese durch Verrat eindrangen. Jedenfalls lag E. in dem wild durchschluchteten, unzugänglichen, aber doch nicht ganz unfruchtbaren Gebirge um den Ursprung des Nedatales, westlich von dem Becken von Megalopolis und nördlich von der oberen messenischen Ebene, eine Gegend wie geschaffen zum Schlupfwinkel der bedrängten Schar, die sich zugleich die Verbindung nach Arkadien offen halten wollte. Gewöhnlich, und wahrscheinlich mit Recht, erkennt man E. in der Höhe H. Athanasios dicht südlich oberhalb des Dorfes Kakaletri. Ein steiler Bergsporn, der vom 1388 m hohen Gipfel Tetrasi nach Nordwesten vorspringt, auf drei Seiten von wilden Schluchten brausender Quellbäche der Neda umgeben, trägt die von einem roh errichteten Mauerring umschlossene, auch mittelalterliche Baureste aufweisende kuppenförmige Burghöhe (864 m, Sattel gegen Tetrasi 738 m), die aus plattigem Kalk besteht: dann setzt er sich, hier aus Sandstein gebildet, in die weit niedrigere Höhe H. Paraskevi fort, mit jüngeren, sorgfältigeren Bauten, die wahrscheinlich aus der Zeit nach der Befreiung Messeniens durch Epaminondas stammen. Die Berggehänge sind vielfach terrassiert und angebaut. Vgl. Ross Reisen im Pelop. I 95ff. Curtius Pelop. II 152f. Vischer Erinnerungen 451ff. Philippson Pelop. 332.