Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Samothraker, vom Blitz erschlagen, Bruder von Dardanos und Harmonia
Band V,2 (1905) S. 19771978
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4) Samothraker, genannt Ἰασίων, obgleich Sohn der Atlantide Elektra-Στρατηγίς (doch wohl von Zeus), Bruder des Dardanos-Πολυάρχης (nach einheimischem Namen) und der Harmonia, frevelt gegen die Bildsäule der Demeter und wird vom Blitz erschlagen. Hellanikos Τρωϊκά frg. 129 und Ιdomeneus (von Lampsakos) Σαμοθρακικά frg. 18 aus Schol. Apoll. Rhod. I 916, FHG I 63, vgl. Tzetz. Lyk. 219. Diese Überlieferung ist nach Wellmann (Comment. Gryph. 1887, 58ff.) von Hellanikos zuerst in der Literatur eingeführt, nach Robert (Preller Griech. Myth. I 854f.) aus einer nicht viel älteren nachepischen Dichtung, die die samothrakischen Mysteriensagen mit troischen Sagen vermischte, vermutlich angeregt durch Übertragung des Kabirencults nach Phrygien. Denn wie sich in Dardanos-Polyarches der heroisierte jüngere Kabir birgt, so in E.-Iasion der ältere. Während Robert die Frage nach dem Wertverhältnis der beiden Namen E. und Iasion unentschieden läßt, auch die Frage offen läßt, ob E. Nr. 4 mehr dem E. Nr. 1 oder dem E. Nr. 2 anzureihen sei, nimmt Crusius (nach anfänglich andrer Entscheidung: Roschers Myth. Lex. II 855**, wo im Text die Stellen ausgeschrieben sind) Stellung zu diesen Fragen (ebd. II 2529, 27ff. 40f.). Ihm ist E. Nr. 1 gegenüber Iasion der älter berechtigte Name, da Iasion in dem hier allein magßebenden Hellanikos fehle; so in der Wiedergabe der hellanikischen Version bei Demagoras (frg. 1 aus Schol. Eurip. Phoin. 7, FHG IV 378, wo Ἠετίωνα für Ἠμιθέαν schon Valckenaer einsetzte); weil ferner das Euripidesscholion Phoin. 1129 den Namen Iasion an zweiter Stelle hinter E. nennt, endlich Clemens Alex. Protr. 8 auch seinerseits die Gründung der samothrakischen Kabirenmysterien auf E. zurückführt. Ja den Iasion könne Hellanikos hier gar nicht als Samothraker benannt haben, da er ihn nachweislich einen Kreter [1978] nenne (frg. 58 aus Schol. und Eustath. Od. V 125, FHG I 53). So rückt E. näher an E. Nr. 2 heran. Nonnos nennt in den Dionysiaka diesen E. Emathion (s. d. und Lobeck Agl. II 1223 t).