Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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thrak. Berg = Donuca
Band S VI (1935) S. 2930
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Dunax (Polyb. XXXIV 10, 15 bei Strab. IV 208 Δοῦναξ, bei Liv. XL 58, 2 montem … Donucam wahrscheinlich verschrieben für Dunaca, vgl. Niese Griech. und mak. Staaten III 100, 6. Oberhummer Bd. III A S. 567), ein Berg in Thrakien.

Im Kriege der Thraker mit den Bastarnern nach dem Tode Philipps V. von Macedonien spielte der D. eine Rolle; er wird nämlich unter den Bergen genannt, auf die sich die Thraker vor ihren Gegnern zurückgezogen haben; ein Angriff auf sie daselbst mißlang, da die Bastarner bei einem furchtbaren Unwetter durch einen Schneesturm auf den Bergen zurückgetrieben wurden, so daß sie praecipiti fuga per rupes praealtas improvidi sternerentur ruerentque (Liv. XL 58. Niese III 100f. Sehmsdorf D. Germanen in den Balkanländern bis zum Auftreten der Goten 12). Polybios zählt den D. neben Haemus und Rhodope mit Recht zu den ὄρη μέγιστα … ἐν τῇ Θρᾴκῃ; auch Liv. XL 58, 2 bezeichnet ihn als einen Berg ingentis altitudinis; daher ist es nicht möglich, die Angabe des Polyb. XXXIV 10, 16 τούτων μὲν ἕκαστον μικροῦ δεῖν αὐθημερὸν εὐξώνεις ἀναβῆναι, αὐθημερὸν δὲ καὶ περιελθεῖν auf den D. zu bezieben und schon gar nicht, wenn bei dem Gipfel, den Philipp V. von Makedonien auf seinem Zuge gegen die Maeder im J. 181 v. Chr. zur Zeit der Hundstage bestieg (Liv. XL 22), an den D. gedacht werden sollte (so Niese III 29, 4, auch Kazarow Woch. f. kl. Philol. XXΙΙ (1905) 932, anders zuletzt Lenk Bd. XIV S. 541, der sich der allgemeinen Ansicht, diesen Gipfel mit dem mons Scomius zu identifizieren, anschließt; denn der Gipfel wurde tertio demum die (Liv. XL 22, 6) erreicht und auch der Abstieg erforderte zwei Tage [30] (Liv. XL 22,7). Die Schilderung dieses touristischen Unternehmens durch Liv. XL 22, 4ff. (nebenbei bemerkt eines der wenigen Beispiele dieser Art aus dem Altertum) gibt Einblick in die Natur des Berges: modicus primo labor in imis collibus fuit. Quantum in altitudinem egrediebantur, magis magisque silvestria et pleraque invia loca excipiebant; pervenere deinde in tam opacum iter, ut prae densitate arborum immissorumque aliorum in alios ramorum perspici caelum vix posset. Ut vero iugis appropinquabant, quod rarum in altis locis est, adeo omnia contecta nebula, ut haud secus quam nocturno itinere impedirentur. Der D. ist höchstwahrscheinlich das heutige Rilogebirge (so Kiepert FOA XVI, XVII Text 1, 6. Niese III 100, 6. Sehmsdorf a. O. Kazarow 931f; ders. Klio VI 169, 7. Oberhummer a. O. Patsch S.-Ber. Akad. Wien 214. Bd. 1. Abh. 12f; anders Jireček D. Fürstentum Bulgarien 374 und Tomaschek D. alten Thraker II 2, 89, die den D. mit der Vitoša identifizieren), und noch heute führt der südöstliche Teil dieses Gebirgsstockes am linken Ufer des Flusses Rila den Namen Dumawa (Kazarow 931. Ischirkoff Oro- und Hydrographie v. Bulgarien 37). Die Schilderung, die Aristot. metaph. I 13, 24ff. vom Skombros (der heutigen Vitoscha) entwirft, paßt besser auf den D. (Oberhummer), wie denn auch die Quellen der drei von ihm genannten Flüsse Strymon, Nestos und Hebros auf der Rilo planina zu suchen sind, auf der auch der Oescus entspringt. Mit Recht nimmt Patsch 13 an, daß Thuk. II 96, 4 mit den Worten ἔρημον τὸ ὄρος καὶ μέγα, ἐχόμενον τῆς Ῥοδόπης, den er als Quellgebiet des Oescus, Nestos und Hebros bezeichnet, den D. im Auge gehabt habe.

Nachträge und Berichtigungen

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Band R (1980) S. 102
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Dunax

Thrak. Berg. S VI. = Donuca (S VI 29).