Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gebirgszug auf der Halbinsel bei Kyzikos
Band V,1 (1903) S. 652653
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Dindymon oder Dindyma (τὸ Δίνδζμον ὄρος oder ἄκρον, ἡ Δινδύμου ἄκρη, Δίνδυμα, Steph. Byz. Dindymus Plin. n. h. V 142). Der Name scheint aus einer kleinasiatischen Sprache herzukommen; er lässt sich aus dem Indogermanischen erklären, vgl. altirisch dind, dinn aus dindu Höhe, Hügel, altnord. tindr Felsspitze u. s. w.; für ,seinen phrygischen Ursprung spricht auch, dass bei Kyzikos ein Berg desselben Namens lag‘, Kretschmer Einl. in die Gesch. d. gr. Spr. 195; vgl. dagegen Tomaschek Die Thraker II 2, 72, der den makedonischen Stadtnamen Δινδρύμη dem Gebirgsnamen gleichsetzt. Den schon im Altertum versuchten Etymologien = Zwillingshöhe u. ä. scheint Strab. XII 575 begegnen zu wollen, indem er schreibt μονοφυές = mit einem Gipfel. 1) Der nördlichere der beiden Gebirgszüge, die von Ost nach West die Halbinsel, an deren Hals Kyzikos lag, durchziehen. Der südliche, aus archaischem Gestein bestehende hiess Ἄρκτων ὄρος, s. Bd. II S. 1072. Der höhere (ὑπέρκειται Strab.) D., jetzt Kapu dagh, besteht aus jüngeren Eruptivgesteinen, [653] J. Marquardt Cyz. u. s. Gebiet. Mit einem von Dichtern oft genannten Heiligtum der Kybele (s. oben Art. Dindymene), das von den Argonauten gegründet sein soll. S. Dindymis und Kyzikos.