4) Aus Messene, im 3./2. Jhdt. v. Chr. Haupt der oligarchischen Patriotenpartei. Nach dem Beitritt Messenes zum achaeischen Bund (191) und der dadurch veranlassten Umgestaltung der Verfassung im demokratischen Sinne bemühte sich D., seine Vaterstadt wieder vom Bunde loszureissen. Im J. 184 weilte er in Rom, um bei dem ihm befreundeten T. Quinctius Flamininus dafür zu wirken (Polyb. XXIII 5, 1ff. Plut. Tit. Flam. 17, 3). Flamininus ging auch auf D.s Wünsche ein, aber seine Bemühungen blieben erfolglos (Polyb. XXIII 5, 16–18). So wagte D. 183 auf eigene Hand den offenen Aufstand und riss die Bürgerschaft mit sich fort. Den Angriff der achaeischen Bundesmacht, unter Lykortas, wusste er geschickt zu vereiteln. Philopoimen, der später mit einer kleinen Schar folgte, wurde sogar geschlagen, gefangen und musste auf D.s Befehl den Giftbecher leeren (Plut. Philop. 18–21. Polyb. XXIII 12. Paus. IV 29, 11. 12. VIII 51, 5–7. Liv. XXXIX 49f. Diod. XXIX 19. Iustin. XXXII 1, 4–9). Kurz danach rächte allerdings Lykortas Philopoimens Tod. Er brach mit dem Bundesheer nach Messene ein und erreichte dadurch einen vollkommnen Umschlag der Volksstimmung. Um der Auslieferung zu entgehen, gab sich D. selbst den Tod (Plut. Philop. 21, 1. 2. Paus. IV 29, 12. VIII 51, 8. Polyb. XXIII 16–17, 2. Iustin. XXXII 1, 10). Nach Polybios (XXXIII 5, 4ff.; vgl. Suid. s. v.) wohl nicht ganz unparteiischer Schilderung erscheint D. als gewandter liebenswürdiger Mann von soldatischem Wesen und persönlichem Mut, zugleich aber als eitler Genussmensch ohne wirklichen politischen Scharfblick.