Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Syrakusaner, Gegner d. Agathokles
Band IV,2 (1901) S. 23912392
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3) Syrakusaner, war anfangs ein Preund des Agathokles, ward daher von diesem bei der Einrichtung der Tyrannis (317 v. Chr.) verschont und scheint zunächst in Syrakus geblieben zu sein (Diodor. XIX 8, 6), begegnet uns aber einige Jahre später als Haupt der Verbannten und als Führer der Gegner des Agathokles auf Sicilien. Als die Karthager sich zum Kriege gegen den Tyrannen entschlossen, eröffnete er als ihr Verbündeter den Krieg auf Sicilien. Nach einem vergeblichen Versuch auf Kentoripa nahm er Galaria, verlor es aber wieder durch ein unglückliches Treffen mit den syrakusanischen Truppen (312/1 v. Chr.), Diodor. XIX 103, 1ff. An der Spitze der sicilischen Bundesgenossen zog er 309 v. Chr. mit Hamilkar gegen Syrakus und ward nach dem Ende Hamilkars, als die Hellenen sich von den Karthagern trennten, zum Oberbefehlshaber der hellenischen Contingente gewählt (Diodor. XX 29, 5. 31, 2). Neben Agathokles und den Karthagern bildete er jetzt eine eigene, selbständige Macht und erreichte 307 v. Chr. den Höhepunkt seiner Stellung: Während Agathokles in Africa Krieg führte, gewann D. viele Anhänger und zeigte sich so überlegen, dass der Tyrann nach seiner ersten Rückkehr aus Africa ihm keine Schlacht zu liefern wagte. Nach dem völligen Misslingen des africanischen Feldzuges ging sogar Pasiphilos mit einem Teile des agathokleischen Heeres zu ihm über, Gela und vielleicht auch das ihm ursprünglich feindliche Akragas schloss sich ihm an, und Agathokles selbst ward so in die Enge getrieben, dass er sich bereit erklärte, der Tyrannis in Syrakus zu entsagen und dem D. und den andern Verbannten die Heimkehr zu ermöglichen (306 v. Chr.). Jedoch D. erstrebte ein höheres Ziel; er hatte damals über 20 000 Mann zu Fuss und 3000 Reiter, viele und bedeutende Städte und Castelle, und wollte sich eine eigene Herrschaft gründen. Daher führten die Unterhandlungen zu keinem Ergebnis, Diodor. XX 57. 1. 61, 5. 63, 7. 77, 3. 79, 1ff. Dagegen machte Agathokles mit den Karthagern Frieden (306/5 v. Chr.) und war jetzt wieder im stande, dem D. die Spitze zu bieten. Das Treffen bei Torgion entschied sich durch den Abfall einiger Bundesgenossen gegen D., und dieser musste sich, nachdem bald darnach ein grosser Teil seines Heeres zu Grunde gegangen war, dem Gegner unterwerfen. Er trat in den Dienst desselben, beseitigte selbst den Pasiphilos und überlieferte alles, was er hatte (305–303 v. Chr.). Agathokles ernannte ihn dafür zum Strategen und bewahrte ihm auch weiterhin bis zu Ende sein Vertrauen, [2392] Diodor. XX 89f. Polyaen. V 3, 2. Vgl. Bd. I S. 749ff. und die dort S. 757 citierte Litteratur, dazu Niese Geschichte der griech. und makedon. Staaten I 434–472.

[Niese. ]