Debai (Δέβαι), ein Volksstamm an der Westküste von Arabien, welcher von Artemidor (bei Strab. XVI 777), Agatharchides § 95 und Diodor. III 45 erwähnt wird. Durch ihr Land fliesst ein Fluss, der Goldsand mit sich führt, so dass der Sand rötlich schillert (Agath. 95). Auch gegrabenes Gold giebt es bei ihnen, nicht als Sand, sondern als Goldstückchen von der Grösse eines Nusskerns bis zu der einer Wallnuss (Strabon). Sie sind sehr gastfreundlich, besonders gegen die Boiotier und Peloponnesier, wegen des alten Verkehrs mit Herakles. K. Müller bemerkt mit Recht, dass Herakles nach der Stadt Thebai in Boiotien Thebaios geheissen wurde, und folgert, dass man das Volk, welches Agatharchides D. nennt, früher auch Thebaner und ihre Stadt Thebai hiess. In der That kennt Ptolemaios VI 7, 5 eine Stadt Θῆβαι im Gebiete der Κιναιδοκολπίται (= arab. Kinâna) an der südarabischen Küste des roten Meeres (69° 40’ L. und 21° 0’ Br.), und Steph. Byz. erwähnt eine Stadt Tabis. Sprenger (Alte Geogr. Arab. 41, vgl. auch 52. 56. 73) identificiert mit D. die
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arabische Stadt Dahabân (von dahab, Gold) bei Niebuhr Dhaban (Breite 18° 7’), deren Goldreichtum er nachzuweisen sucht. Auch die ungewöhnliche Gastfreundschaft wird nicht nur von den Griechen, sondern auch von Ibn Magâwir bezeugt. Glaser (Skizze 29ff.) sucht die D. nördlicher in der Gegend von Ḳonfuda, wo er durch eine Conjectur ein Ṭaiba zu finden vermeint, womit er die Θῆβαι πόλις bei Ptolemaios und den Baetiofluss zusammenstellt.