Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bedeckter, geschlossener Gang
Band IV,2 (1901) S. 1733
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Cryptoporticus, etwas, was zwischen einer Crypta und einer Porticus in der Mitte steht, also ein bedeckter und geschlossener Gang, der aber durch grosse Fenster reichliches Licht erhält. C. mit diesem Namen kommen vor in den beiden Villenbeschreibungen des jüngeren Plinius; vgl. Winnefeld Arch. Jahrb. VI 1891, 201ff. Am deutlichsten im Laurentinum, ep. II 17, 16; der Gang hatte auf beiden Seiten Fenster; man schloss die der Windseite. Ähnlich in den Tusci V 6, 27ff.; hier waren drei C., davon zwei übereinander, auf deren oberen sich ein Triclinium öffnete, welches valvis vineas, sed per cryptoporticum, quasi admittit. Etwas unklar Sidon. ep. II 2. Da auch eine Crypta Fenster haben kann, so ist die Grenze zwischen Crypta und C. keine feste. So könnte der bedeckte Gang im Gebäude der Eumachia in Pompeii (s. Crypta) auch C. heissen, wird aber in der Inschrift Crypta genannt, wohl weil er an einer Porticus liegt und im Gegensatz zu dieser ein geschlossener Raum ist. Andererseits würden wir für die untere der beiden übereinander liegenden C. des Plinius nach der Beschreibung (V 6, 30) eher den Namen Crypta erwarten. In Pompeii kann als C. bezeichnet werden der in der sog. Villa des Diomedes sich hinter dem vorderen (oberen) Teil des Hauses hinziehende bedeckte, mit Fenstern auf eine Terrasse geöffnete Gang, 26 auf dem Plan bei Overbeck Pompeji⁴ 370. Er ist erst nachträglich aus einer Säulenhalle in einen geschlossenen Gang verwandelt worden, Ivanoff Architekt. Studien, Text II 9.

[Mau.]