Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in Lusitanien
Band IV,1 (1900) S. 884
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Conimbrica, Stadt in Lusitanien, nicht beim jetzigen Coimbra, das mit dem Bischofssitz im 9. Jhdt. den Namen annahm, während an seiner Stelle Aeminium lag (s. d.), sondern bei Condeixa a velha (CIL II p. 40. 815), bei Plinius in der Küstenbeschreibung nach Varro (bei Mela III 8 ist der betreffende Abschnitt weggelassen), von Norden beginnend zwischen Aeminium und Collippo (s. d.) genannt (IV 113 cinumbrica die Hss.), was nur auf Condeixa passt. In der alpabetischen Aufzählung der civitates stipendiariae in Lusitanien ist es von Plinius übergangen (IV 118); aber aus amtlichen Quellen nennt Phlegon zwei Männer πόλεως Κονιμβριγησίας (macrob. I p. 87). Es lag an der römischen Strasse von Olisipo nach Bracara zwischen Sellium und Aeminium (Itin. Ant. 421, 4 Conembriga). Die ältere Namensform scheint Coniumbriga gewesen zu sein, nach einer Weihung des Ti. Claudius Sancius eques cohortis III Lusitanorum an die deae Coniumbric(enses), die aus einem nahe gelegenen Ort stammt (CIL II 432, vielleicht auch Conium[bricensis] 5866). Aus Condeixa selbst stammt die Inschrift eines Conimbrica natus (CIL II 391), aus Emerita eine dem Vespasian im J. 77 gesetzte Inschrift L. Iunio Latrone Conimbricese flamine provinciae Lusitaniae (CIL II 5264). Die Stadt scheint danach seit Vespasian Municipium gewesen zu sein. In der Chronik des Hydatius wird Conimbrica öfter genannt (229. 231. 241), ebenso seit dem 6. Jhdt. in Concilienunterschriften (z. B. a. 572 Mansi IX c. 841 D u. s.).