Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Ap. Cl. Pulcher, Konsul 38 v. Chr. Kläger im Prozeß des Milo
Band III,2 (1899) S. 28532854
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298) Ap. Claudius Pulcher. Er war der ältere der beiden Söhne des C. Claudius (Nr. 303) und führte den Vornamen Appius von Geburt an; nachdem sein Bruder (Nr. 299) dasselbe Praenomen infolge der Adoption erhalten hatte, wurde er vornehmlich damit benannt und sonst auch als Appius maior und durch Hinzufügung von C. f. von jenem unterschieden. Er begann schon früh öffentlich aufzutreten, denn Cicero fürchtete im J. 696 = 58, er könnte gegen seinen Bruder Quintus wegen dessen asiatischer Statthalterschaft Anklage erheben (Cic. ad Att. III 17, 1). Beide Appii erschienen dann als Kläger in dem Process des Milo 702 = 52 (Ascon. Milon. p. 29f. 34); der ältere führte namentlich das Wort (ebd. p. 34. [2854] 36. 48) und wird der gewesen sein, der die Annahme der gesetzmässigen Belohnung verweigerte, weil er nur seinen Oheim hatte rächen wollen (ebd. p. 48). Vermutlich war er es auch, der im J. 704 = 50 die Truppen aus Gallien herbeiführte, die dem Caesar von Pompeius zur Verfügung gestellt worden waren und jetzt für den Partherkrieg zurückgefordert wurden (Plut. Pomp. 57, 3. Cic. ad Att. VII 15, 3. 20, 1 nach O. E. Schmidt Briefwechsel des Cicero 127). Seine Parteistellung in den folgenden Kämpfen ist nicht klar ersichtlich. Da in die nächsten Jahre sein Aufenthalt in Griechenland fallen muss (Suet. gramm. 10), so ist es möglich, dass er zunächst, seinem Oheim Appius folgend, auf seiten des Pompeius gestanden hatte. Im J. 711 = 43 schrieb Cicero für ihn den Empfehlungsbrief (ad fam. XI 22) an Decimus Brutus, wonach sich Appius zwar dem Antonius angeschlossen haben muss, aber auch mit der andern Partei Fühlung suchte. Jedenfalls entschied er sich zuletzt für die Triumvirn, denn er ist im J. 716 = 38 zum Consulat gelangt, ohne dass etwas über seine Bekleidung der niedern Ämter bekannt wäre (Inschriften von Herculaneum s. u. Chronogr. Idat. Chron. pasch. Cassiod. Dio XLVIII Ind. 43, 1. Zonar. X 23). Später verwaltete er Spanien und führte dort glückliche Kämpfe, denn die Tab. triumph. Barberin. verzeichnet seinen Triumph ex Hispania zum 1. Juni (722 = 32 (CIL I² p. 77) und zwei Inschriften aus Herculaneum legen ihm den Imperatortitel bei (CIL X 1423. 1424). Die erste, jetzt untergegangene von ihnen, die ihn ausserdem noch als VIIvir epulon[um] bezeichnet, war die Bauinschrift des von ihm erbauten Theaters dieser Stadt; die zweite steht auf der Basis einer Statue, die ihm zum Dank dafür nach seinem Tode hier errichtet wurde. Vielleicht gehören ihm auch die Münzen einer unbekannten Colonie, etwa einer spanischen, mit der Aufschrift: Ap. Pulcher procos. (Imhoof-Blumer Monnaies grecques [Amsterdam 1883] 231).

Nachträge und Berichtigungen

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Band S III (1918) S. 254
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298) Mit dem Briefe Ciceros an Appius fam. XI 22 gehört nahe zusammen der an ihn am 6. Juli 711 = 43 gerichtete X 29. Vielleicht hatte Appius in Spanien den Ausbau der Caesarischen Kolonie Emporiae (o. Bd. V S. 2527ff.) zu leiten; dort ist eine Inschrift: Appio Claudio Pul[chro ...] gefunden worden (Rev. archéol. 1902, XLI 359 nr. 102), und auch in Rom ist eine Inschrift zutage getreten, die etwa als Weihung einer Kolonie für ihn ergänzt werden kann (Not. d. scavi 1906, 248 Zeilenanfänge: Ap. Pulch[ro...] cos ... | Colo ... | Ap ...); vgl. die Münzen S. 2854, 39. Vielleicht ist er auch der Ap. Pulcher, dessen Name auf Amphoren in Mutina und in der Transpadana öfter begegnet (Dessau 8571).

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Band R (1980) S. 85
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298) Ap. Cl. Pulcher, Konsul im J. 38 v. Chr. S III.