Caninianae, figlinae-, stadtrömische Ziegelei, genannt auf Ziegelmarken, von welchen mehrere die Schreibung K., Kan., Kanini, auch fig. Raninianas (statt ex figlinis Kaninianis) bieten. Die Ziegelei war in der Zeit um 60/93 n. Chr. im Besitz der beiden Brüder Domitii Lucanus et Tullus (vgl o. Bd. V S. 1428ff. Nr. 65 und S. 1433ff. Nr. 84, besonders S. 1430), ums J. 123 wird als Eigentümerin in den Ziegelmarken genannt Domitia Lucilla, die Ältere (o. Bd. V S. 1516f. Nr. 104), später, in der Zeit bis 156, deren Tochter, Domitia Lucilla, die Jüngere (vgl. Bd. V S. 1518f. Nr. 105), Mutter des Kaisers Marcus Aurelius. Daher finden wir in der Folgezeit Mitglieder des Kaiserhauses als Eigentümer der Ziegeleien C. angegeben, so Faustina, die Jüngere († 175), Gemahlin des Kaisers Marcus, und den Kaiser Commodus (bis 192). Der auf einigen Ziegeln genannte portus Licini, den auch Marken mit dem Namen des Kaisers Marcus Aurelius nennen (CIL XV 1 p. 121ff.), war eine Niederlage, von wo die Ziegel an ihren Bestimmungsort befördert werden sollten. Dressel CIL XV 1 p. 37–43.