Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gitterwerk an Türen u. Fenster, Schranken i. Stadion
Band III,2 (1899) S. 1459
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Cancelli, nach Festus (ep. p. 46, 2) für das ältere cancri gesagt, bedeutet im allgemeinen allerhand Gitterwerk an Fenstern und Thüren (insofern zum Teil identisch mit clatri = κλῆθρα, s. Daremberg et Saglio Dictionn. I 1236 und Th. Wiegand Die puteol. Bauinschr., Jahrb. f. Philol. Suppl. XX 735), an Umzäunungen und Schranken (CIL VIII 2369. 2370, c. aenei cum hermulis XIV 2215, bei Heiligtümern s. Marquardt Röm. Staatsverwalt.² III 152, 6, an den Rostra in Rom s. Richter Archaeol. Jahrbuch IV 1889, 9) u. a. Im Theater, als wären die Sitze damit gemeint, werden c. erwähnt von Varro r. r. III 5, 4, im Circus von Ovid. amor. III 2, 64. Im besonderen heissen so die Ablaufschranken im Stadion (s. Ἀφετηρία), Schol. Theokr. VIII 58, und wie griechisch δρύφακτος oder saepta die mit einer Gitterthür (κιγκλίς) versehenen Schranken, die den Platz einer politischen oder amtlichen Versammlung, namentlich den des Gerichtshofes absperren (Pollux VIII 124. Hesych. Suid. s. κιγκλίς. Schol. Aristoph. Equ. 641. 675; Vesp. 124. Lydus de mag. III 37. Amm. Marc. XXX 4, 18). Vgl. Daremherg et Saglio Dictionn. I 868.