Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in Epirus nova
Band III,1 (1897) S. 11051106
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Byllis (Βουλλίς und Βυλλίς, z. B. Plut. Brut. 25, 2 τοὺς περὶ τὴν Βυλλίδα τόπους), eine Stadt in Epirus nova bei Ptol. III 11, 3 im Gebiet der vermeintlichen Elimiotai als Küstenort zwischen Aulon und Amantia angesetzt, vgl. Steph. Byz. s. Βύλλις· πόλις Ἰλλυρίδος παραθαλασσία, τῶν μετὰ Νεοπτολέμου Μυρμιδόνων κτίσμα; vielleicht war damit ursprünglich das ἐπίνειον Αὐλών (s. d. Nr. 16) gemeint, wie auch die inländische Amantia eine Rhede an der Küste besass; jedenfalls erstreckt sich der ager Bullinus bis zur Küste, Liv. XXXVI [1106] 7; Βυλλιακή hiess das Gebiet zwischen Apollonia und Orikon, Strab. VII 316. An einen binnenländischen Vorort, den die Römer zur Colonie erhoben und welcher östlich von der Lagune von Awlóna am Unterlauf des Aoos (jetzt Vovúsa, Viôsa) bei dem heutigen, am rechten Ufer gelegenen Hügelorte Grádica oder Gradišt’e lag, muss bei allen sonstigen Erwähnungen gedacht werden. Häufig wird B. mit Amantia verbunden: B. et Amantia Caes. b. c. III 40; Bullidenses Amantiani III 12; vgl. Plin. III 145 Apolloniae in finibus celebre Nymphaeum accolunt barbari Amantini et Bulliones. Βυλλίονες setzt als illyrisches Volk Strab. VII 326 neben Ταυλάντιοι; Bulliones erwähnt Cic. ad fam. XIII 40, Bullienses Cic. Pison. 40, Bullini Liv. XLIV 30; Bronzemünzen aus der Zeit der epeirotischen Republik (230–158 v. Chr.) mit der Aufschrift ΒΥΛΛΙΟΝΩΝ und ΒΥΛΛΙΣ s. Catal. Gr. Coins, Thessaly etc. 64. Head HN 266; ebenso üblich war das Ethnikon Βυλλιδεῖς Steph. Byz. Bei Grádica wurde die Inschrift CIL III 600[WS 1] gefunden, welche von der via publica spricht, quae a colonia Byllidensium per Astacias ducit; vgl. Plin. IV 45 colonia Bullidensis. Βουλλίς führt zuletzt Hierokl. p. 653, 4 unter der Metropolis Dyrrachion an; Felix ἐπίσκοπος Ἀπολλωνίας καὶ Βυλλίδος unterschrieb die Acta synod. Ephes. a. 431 (I p. 1353. 1424 ed. Hard.) und in der Epistola episc. novae Epiri ad Leonem Imp. a. 458 erscheint Philocharis episc. Bullidis (II p. 767). An Stelle des antiken illyrischen Namens (vgl. Bulini in Dalmatia) erscheint der slawische in den Not. episc. III 620. X 702 ὁ Γραδιτζίου. Über die Örtlichkeit vgl. Leake North. Greece I 35f. Gaultier de Claubry Ann. d. Inst. 1863, 263.

Anmerkungen (Wikisource)