2) Britannische Göttin, wohl die Göttin des Volkes der Brigantes (d. h. Bergbewohner, von kelt. brig = Berg, Hügel, Glück Kelt. Namen 126ff.), nach Holder Altcelt. Sprachsch. s. v. Sp. 536 ,inselceltische Göttin der Wissenschaften und Künste, Göttermutter in Irland, später mit der Heiligen des gleichen Namens vermengt‘ (?), nach Much (Deutsche Stammsitze 43) die ,erhabene, erlauchte‘ (nicht die ,bergbewohnende‘). Sie ist nur durch Inschriften bekannt. Auf dem im J. 205 geweihten Altar von Greetland (im Territorium der Brigantes) CIL VII 200 wird sie mit Victoria identificiert: D(eae) Vict(oriae) Brig(antiae) et Num(inibus) A(u)g(ustorum) etc., ebenso auf dem in Wood Nook bei Castleford (South Yorkshire) gefundenen Stein, dessen schlechte Buchstaben auf späte Zeit weisen, Deae Victoriae Brigant(iae) (Haverfield Archaeol. Journal XLIX 1892, 191 mit Abbild.). Als dea nympha Brig. bezeichnet sie die verschollene Inschrift von Cumberland CIL VII 875. Deae Brigantiae sind geweiht das Altärchen von Adel (bei Leeds) CIL VII 203 und eine kürzlich in South Shields gefundene Inschrift, deren Dedicant den keltischen Namen Congennicus führt (The Academy 1895, 342, daraus Revue celtique XVI 1895, 259); Brigantiae endlich weihte ein Architekt Namens Amandus den in Birrens bei Middleby gefundenen Cippus CIL VII 1062, den Hübner der guten Buchstaben wegen dem 2. Jhdt zuweist. Die Reliefdarstellung, die diesen Stein schmückt, charakterisiert die Göttin als Victoria (,femina alata stans, capite galeam turritam et foliis ornatam, dextra hastam, sinistra globum gerens; vestita est tunica talari et paludamento; ad sinistram scutum in terra adstat‘). Vgl J. Becker Rhein. Jahrb. L/LI 179f. Steuding
[845] in Roschers Lexikon s. v. S. auch Berganti (deo).