4) M. Artorius Asclepiades, Arzt (CIG 3285. Briau L’archiatrie romaine, Paris 1877, 37) und Freund des Octavian. Sein voller Name findet sich nur in der angeführten Inschrift auf einem Relief, abgebildet und erklärt bei Patin Commentat. ad cenotaph. u. s. w., Patav. 1689 und in Poleni Thes. II 133f.; Monum. antiq. 433f. Die Stadt Smyrna ehrte ihn in dieser Inschrift als ἥρωα πολυμαθίας χάριν. Daraus folgt mit nichten, dass Smyrna sein Geburtsort gewesen. Boeckh a. a. O. vermutet, das Denkmal könne dem A. lange nach Augustus Zeit errichtet worden sein. Derselbe auf einer Inschrift aus Delos CIG 2283, die später ist als 723 = 31, und von Athen CIA III 570. Angeblich infolge einer Traumerscheinung rettete er dem Octavian, wie dieser in seinen Memoiren erzählte, bei Philippi das Leben, indem er ihm riet, mit ins Treffen zu gehen; sein Zelt fiel bald nachher in die Hände der Soldaten des Brutus (Dio Cass. XLVII 41. Plut. Brut. 41. Val. Max. I 7, 1. Sut. Aug. 91. Vell. Paterc. II 70. Flor. IV 7). A starb nach der Schlacht bei Actium an den Folgen eines Schiffbruchs (Hieron. Ol. 187, 4) und zwar wohl erst einige Jahre nachher (vgl. Boeckh a. a. O.). Er war ein Schüler des Asklepiades von Prusa (Cael. Aur. A. M. III 14) und schrieb u. a. περὶ μακροβιοτίας (Clem. Alex. paed. II 2) und περὶ ὑδροφοβίας (Cael. Aur. A. M. III 11. 14). Den Sitz der Hundswut verlegte er in den Magen (Cael. Aur. a. a. O.); über seine Behandlung dieser Krankheit vgl. Cael. Aur. III 16. Vgl. Sprengel Gesch. der Arzneik. II³ 27.