31) Griechischer Grammatiker. Er stammte aus Tarsos (Strab. XIV 675). Seine Zeit wird dadurch bestimmt, dass er der Vater des unter Augustus blühenden Grammatikers Theon gewesen ist, Et. M. 173, 11. Die Grenze nach oben liefert die Nachricht, dass er den Aristarcheer Ammonios benützt hat, Schol. Ar. Vesp. 1239. Er führte den Beinamen Ἀριστοφάνειος (Athen. IV 182 d. IX 387 d. XIV 662 d) oder Ψευδαριστοφάνειος (Athen. I 5 b). Die Entstehung dieser Benennung ist unklar. Die Erklärung Naucks (Aristoph. Byz. frg. p. 7) denique quartum Aristophanes discipulum addere licet, Artemidorum, opsartyticorum scriptorem, quem magistro indignum iudicatum fuisse ostendit Pseudaristophanei cognomen a veteribus ei inditum beruht auf der früheren falschen Ansetzung des A., die ihn zu einem unmittelbaren Schüler des Aristophanes von Byzanz machte. Vielleicht liegt die Sache so, dass A. sich selbst als Ἀριστοφάνειος bezeichnete, der Richtung und Ausdehnung seiner Studien entsprechend, dass ihm aber die Berechtigung, sich so zu nennen, eben deshalb abgestritten wurde, weil er kein wirklicher Schüler des Aristophanes war, und dass infolge dessen der Beiname in Ψευδαριστοφάνειος umgewendet wurde. Seine Schriften sind zum Teil glossographisch und lexikalisch, dahin gehören die ὀψαρτυτικαὶ γλῶσσαι Athen. I 5 b (wo λέξεις nicht Titel sein soll). IX 387 d. XIV 662 d. f. 663 c. d. Aus dieser Schrift stammen noch Athen. III 111 c. IV 171 b. In den Athenaios scheinen diese Citate durch Pamphilos gekommen zu sein: zu den Quellen des A. gehörte sicher der Opsartytikograph Epainetos (Athen. IX 387 c. XIV 662 d. e). Ferner hat A. ein Komikerlexikon geschrieben, das einmal λέξεις, ein anderesmal λέξεων συναγωγή genannt wird, Erotian 93, 4 Klein. Schol. Ar. Vesp. 1169. Weitere Reste davon bei Hesych. s. μίλαξ. Σκυρία [1332] δίκη. Phot. Suid. s. τευτάζειν. Schol. Ar. Vesp. 1144. 1239; Pac. 344. Athen. XI 485 e. Auch in den Fragmenten der Ὀψαρτυτικά wird mehrfach auf die attischen Komiker Bezug genommen. Dialektologisch war die Schrift περὶ Δωρίδος Athen. IV 182 d. Ausserdem veranstaltete A. eine Sammlung der Gedichte der bukolischen Dichter: das Titelepigramm steht noch in unseren Theokrit-Hss., in Ahrens Bucol. gr. II p. 2, 16. Dazu vgl. Ahrens Philologus XXXIII 385. 577. Vahlen Ind. lect. aest. Berl. 1876. v. Wilamowitz Herm. XIII 276. Kaibel ebd. XV 451. 544. Ein Fragment des A. (Et. M. 142, 43) betrifft Erklärung des Kallimachos, frg. 108. Ein anderes Bruchstück bei Cramer Anecd. Par. IV 193, 21 (aus dem Cyrillus Bodleianus) lässt sich keiner bestimmten Schrift zuweisen. Hauptlitteratur: Ahrens Buc. gr. II p. XXXV. J. Schönemann De lexicographis antiquis, Diss. Bonn. 1886, 48, 4. Susemihl Alex. Lit.-Gesch. II 185f.