Ariphrades, Sohn des Automenes (Ar. Vesp. 1275) und Bruder des Kitharavirtuosen Arignotos (s. d.), von Aristophanes wiederholt als cunnilingus gegeisselt (Equit. 1280 = Pac. 893 = Vesp. 1280 mit Schol.) und als Kinaede in Weibergesellschaft vorgeführt (Eccles. 129 mit Schol.). Im Scholion zu dieser Stelle wird er als κιθαρῳδός bezeichnet; man hat das wohl gefolgert aus Aristoph. Equit. 1287 καὶ Πολυμνήστεια ποιῶν καὶ ξυνὼν Οἰωνίχῳ schwerlich mit Recht; in der Vorlage der Stelle, einem Verse des Kratinos, heisst es: καὶ Πολυμνήστει’ ἀείδει μουσικήν τε μανθάνει: daraus macht Aristophanes parodisierend καὶ Πολυμνήστεια ποιῶν: er treibt Dinge, von denen in den erotischen Liedern des Polymnest (s. d. und Alkman o. Bd. I S. 1569) die Rede ist. Anders freilich Bergk De reliqu. com. Att. 231; seine Ansicht beruht aber schliesslich auf willkürlicher Deutung der dunkeln Hesychglosse Οἰωνίχου μουσεῖον (verstümmelt bei Kock CAF III 402, 25; die Phrase wird ironisch gemeint sein und auf das κασωρεῖον gehen, in dem nach Aristophanes auch A. seine Künste trieb; die rätselhaften letzten Zeichen sind wohl Abkürzungen = τὸ στ[εγύλλιον] u. s. w. ?). Ein ähnliches Bild, wie die Komiker, scheint Aischines der Sokratiker von dem Manne entworfen zu haben, s. Athen. V 220B (= frg. p. 12 Herm.). So gilt A. noch bei den nachchristlichen Sophisten als Typus eines weibischen Lüstlings, s. Lucian Pseudolog. 3. Halbertsma Prosopogr. Aristoph. 68f. (unerheblich).