6) Ἀκύλας, in den Schol. Hermog. IV 130. 146 = 148. 179. 181 = 187ff. 204. 294ff. 298 W. erwähnt, muss nicht viel später als Nr. 5 gelebt haben, jedenfalls nach Hermogenes (IV 130. 179. 294f.) und lange vor Syrianos (Mitte des 5. Jhdts.), der ihn citiert; nach Graeven Cornuti art. rhet. epit., Berlin 1891, XXIX nach Metrophanes, der seinerseits nicht vor Philostratos lebte. Er war τεχνογράφος (IV 130) und ἄριστος φιλόσοφος (IV 294f.; vgl. auch IV 130: τὴν ἐκ φιλοσοφίας ἐπιστήμην τῇ ῥητόρων συμμίξας τέχνῃ; ob identisch mit Ἀκύλας φιλόσοφος, σχόλια λογικὰ γεγραφὼς περὶ συλλογισμῶν bei Suidas?). Die überlieferten Vorschriften beziehen sich alle auf die Statuslehre. In seinen Lehrmeinungen stimmt er oft mit einem ebenfalls nach Hermogenes lebenden Technographen und Philosophen Euagoras überein (IV 130. 179. 294. 298); so haben beide die acht ἀσύστατα des Hermogenes um vier vermehrt (IV 179f.), beide mit Hermogenes u. a. vierzehn στάσεις angenommen, aber nach den verschiedensten Gesichtspunkten klarer und übersichtlicher geordnet (wofür ihnen IV 295 überschwengliches Lob gespendet wird), beide den στοχασμός vor allen andern στάσεις behandelt mit der Begründung: διότι τὴν περὶ τοῦ εἰ ἔστιν ἐπέχει ζήτησιν· ἐν παντὶ δὲ πράγματι πρῶτον εἰ ἔστι ζητοῦμεν, δεύτερον τὸ τί ἐστιν, τρίτον τὸν ὁποῖόν τί ἐστιν (IV 298). Bald polemisiert A. gegen Hermogenes (so IV 130. 146 = 148), bald gegen Minukianos (IV 181f. = 187–189. 204), deren Lehrbücher ihm vorgelegen haben müssen. Im Gegensatze zu letzterem, der fünf εἴδη προβλημάτων (πανηγυρικά, δικανικά, ἠθικά, παθητικά, μικτά) aufgestellt hat, teilt er die ζητήματα mit guten Gründen in ἠθικά, παθητικά, πραγματικά, μικτά ein, in der Annahme von vier τρόποι (ἔνδοξον, ἄδοξον, παράδοξον, ἀμφίδοξον) stimmt er dagegen mit ihm und andern überein (IV 181f. = 187–189). Die Begriffe αἴτιον, συνέχον, κρινόμενον erklärt er anders als z. B. Minukianos (IV 204. Volkmann Rhetorik² 94, 1).