2) Griechische Stadt in Thrakien am Pontos Euxeinos (Sykl. 67. Herod. IV 90), an einer Wendung der Küste, Mela II 22, eine Colonie der Milesier (Strab. VII 319), von Anaximander geführt (geb. 610), Aelian v. h. III 17; nach Skymn. 731. Anon. Per. P. E. 86 50 Jahre vor Kyros, 609 v. Chr.; nach Steph. Byz. von Milesiern und Rhodiern gegründet; zum grössten Teil auf einer Insel (Strab. a. O., daher νῆσος bei Steph. Byz.) in der regio Astice (Plin. IV 18; στρατηγία Ἀστική Ptolem. III 11, 6), mit zwei grossen Häfen (Anon. Per. P. E. 85), 180 Stadien südlich von Anchialos (s. Anchiale Nr. 1). Arrian. Per. 36; früher Antheia genannt (s. d. Nr. 5). Auf der Insel war ein Heiligtum Apollons, als dessen Symbol der Löwe die Münzen beherrscht, die um 430 beginnen, Head HN 236; das 30 Ellen hohe Colossalbild des Gottes aus Erz von Kalamis entführte M. Lucullus nach der Eroberung der Stadt (Eutr. VI 10) nach Rom aufs Capitol (Strab. a. O. Plin. n. h. [114] XXXIV 39). Kaisermünzen bewahren den Namen A. bis in die 1. Hälfte des 3. Jhdts. (Eckhel II 25), so auch noch Tab. Peut., später tritt Sozopolis an die Stelle, Anon. Per. Ρ. E. 85 und Notit. Jetzt Sizeboli,[1] auf einer Landzunge südlich an der Einfahrt in den Meerbusen von Burgas. Inschriften CIG II add. p. 996 nr. 2056 d. e. f, vgl. Athen. Mitt. IX 215. Le Bas II 1555. 1567, vgl. J. Kleinsorge De civitatum Graecarum in Ponti Euxini ora occidentali sitarum rebus. Halle 1888.