Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Attischer Autochthone
Band I,2 (1894) S. 2720 (IA)
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Aphidnos (Ἄφιδνος), attischer Autochthone und Heros eponymos von Aphidna in Attika, Steph. Byz. s. Ἄφιδνα. Er herrschte in Aphidna als König und stand in freundschaftlichen Beziehungen zu Theseus, der ihm die geraubte Helena und seine Mutter Aithra zur Bewachung anvertraute, als er sich mit Peirithoos in die Unterwelt begab, um die Persephone zu entführen, Herod. IX 73. Hellanikos Schol. Il. III 144. Isokr. X 19. Strab. IX 396. Plut. Thes. 31. Vgl. Preller-Plew Griech. Myth. II 113. E. Maass Parerga Attika (Greifsw. 1890) 4. Toepffer Archaeol. Beiträge für C. Robert (Berlin 1890) 36. C. Robert Homerische Becher (50. Berliner Winckelmannsprogr. 1890) 48. G. Kirchner Attica et Peloponnesiaca (Greifsw. 1890) 59. Als den Dioskuren später in Athen durch Menestheus eine freundliche Aufnahme bereitet wurde, adoptierte sie A. und nahm sie in die eleusinischen Mysterien auf, Plut. Thes. 33. Dagegen berichtet der Scholiast zu Hom. Il. III 242, dass A. während der Belagerung Aphidnas durch die Dioskuren den Kastor am rechten Schenkel verwundet hätte. E. Maass (Gött. Gel. Anz. 1890 , 356) identificiert den Ἄφιδνος formell mit Ἀφείδας und erblickt in seinem Namen eine Bezeichnung für den Hades. Aphidna gilt ihm infolge dessen als Stammsitz des attischen Geschlechtes der Ἀφειδαντίδαι, die den Ἀφείδας als Ahnherren verehrten. Dieselbe Auffassung bei G. Kirchner Attica et Peloponnesiaca 64. Vgl. d. Art. Apheidantidai.