Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Athenischer König
Band I,2 (1894) S. 2714 (IA)
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5) Athenischer König, Sohn des Oxyntes, Halbbruder des Thymoites, von dem er erschlagen wurde, Athen. III 96 D. Er ist der Stammvater des attischen Geschlechtes der Ἀφειδαντίδαι. Toepffer Att. Geneal. 103. 169. Nach E. Maass (Gött. Gel. Anz. 1890, 356) ist Ἀφείδας formell gleich Ἄφιδνος und bedeutet, wie dieser, den ‚Schonungslosen‘, nämlich Hades. Dagegen erklärt v. Wilamowitz (Aristot. II 129) den A. für den ‚milden, der nicht knausert‘. Das attische Adelsgeschlecht, das den A. als seinen Stammvater verehrte, hat nach Maass seinen Stammsitz in Aphidna besessen. G. Kirchner Attica et Peloponnesiaca (Greifsw. 1890) 64 stimmt Maass’ Auffassung bei. Vgl. d. Art. Apheidantidai. Pausanias (VII 25, 1) erwähnt den A. im Zusammenhang mit einem dodonaeischen Orakelspruche, den er nach der Regierungszeit dieses Königs datiert (Ἀθηναίοις γὰρ ἐπὶ ἡλικίας μάλιστα τῆς Ἀφείδαντος ἀφίκετο παρὰ τοῦ ἐν Δωδώνῃ Διὸς τὰ ἔπη τάδε). Vielleicht ist diese merkwürdige Datierung damit zusammenzubringen, dass ein A. König und Archegetes der Molosser war (Steph. Byz. s. Ἀφείδαντες). Der Name des A. erscheint auf einer attischen Vase mit Lieblingsinschriften. Vgl. C. Wernicke Griechische Vasen mit Lieblingsinschriften (Berlin 1890) 124, der mit Recht an das athenische Adelsgeschlecht erinnert.