Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt an der Nordküste von Sizilien
Band I,1 (1893) S. 764 (IA)
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Agathyrnum (so die Itin. Plin., Ἀγάθυρνον Diod. Ptol., Ἀγάθυρσον Strab.) oder Agathyrna (Liv. Silius; Ἀγάθυρσα Polyb. bei Steph. Byz., wo auch das Ethnikon Ἀγαθυρσαῖος, corrupt), Stadt an der Nordküste Siciliens, zwischen Tyndaris und Kalakta, der Sage nach gegründet von Agathyrnos, dem Sohne des Aeolus (Diod. V 8). Im zweiten punischen Kriege hatten sich 4000 Verbannte und Freibeuter hier niedergelassen, welche der Consul Laevinus 210 ins Land der Bruttier überführte (Liv. XXVI 40). Plinius (III 90) und Ptolemaeus (III 4, 2) setzen es, wahrscheinlich infolge eines Fehlers ihrer Karte östlich von Aluntum, wogegen die Distanzen der Itinerarien (Tab. Peut. Antonin. 92, vgl. G. Rav. V 23 p. 402) westlich davon in die Gegend des heutigen S. Agata weisen. Für ersteres entscheiden sich Bunbury und Müller (zu Ptol.), wogegen Holm (Gesch. Siciliens I 72) die Stadt in der Nähe von Capo d' Orlando sucht.