Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Epikrokon, ein gelbfarbener Umhang, meist von Frauen getragen
Band VI,1 (1907) S. 123
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Ἐπίκροκον. Das Wort kommt nur bei einem griechischen Schriftsteller, bei Hesychios (s. v.), vor, der es mit ἐπανθητόν gleichsetzt. Aus lateinischen Schriftstellern, die das epicrocum häufiger erwähnen, entnehmen wir, daß es ein Umhang war; Naevius (bei Varro de l. l. VII 53): amictus epicroco; ausführlich sagt Paul. Fest. p. 82: epicrocum genus amiculi croco tinctum, tenue et perlucidum. Ebenso Placidus Gloss. (ed. Deuerling) 40, 18: epicroca perlucida (vgl. dazu Löwe Prodromus Corp. gloss. lat. 284, 6). 41, 4: epicroculum, pallium tenue meretricium, dictum a croceo colore. Vgl. auch Plautus Persa 95ff.: Tum nisi cremore crassost ius collyricum, nihilist, macrum illud epicrocum pellucidum, quasi † iuream, esse ius decet collyricum. Varro (bei Nonius p. 318 s. habitare): utrumque mulieres, et epicrocum viri quoque habitarunt (i. e. epicroco usi sunt). Wir werden aber wohl annehmen dürfen, daß nur weibische Männer diesen Umhang getragen haben. Statt der überlieferten Rückführung auf die Krokosfarbe schlägt Saglio (Daremberg-Saglio Dict. des ant. II 659f.) die auf κρόκη den Einschlagsfaden des Gewebes vor. Die Sache wäre entschieden, wenn an jener Plautusstelle für iuream sicher tyrium = Τύριον zu lesen wäre (s. F. Schoell im Anhang seiner Ausg. S. 129f.); es wäre dann das dunkelpurpurn gefärbte, undurchsichtige Gewand dem durchsichtigen, krokosfarbenen entgegengestellt.