Ἀποκοπὴ χρεῶν, Schulderlass, gefürchtete Massregel bei Staatsumwälzungen (vgl. And. I 88. Isokr. XII 259. [Demosth.] XVII 15. Plat. rep. VIII 566 a; leg. III 684 d. V 736 c. Dio Chrys. XXXI 604 R.), oft genannt in Verbindung mit dem ἀναδασμὸς γῆς. Beispiele erfolgter Schuldentilgung sind selten, doch wird Solons Seisachtheia von Arist. resp. Ath. 6. 10 als Schulderlass bezeichnet, im 2. Jhdt. waren sie häufiger in Aitolien und Thessalien (Diod. frg. XXIX 33); beabsichtigt war er in Syrakus von Agathokles (Diod. XIX 9), in Sparta von Agis (Plut. Ag. 8). Vgl. Büchsenschütz Besitz und Erwerb 35. Hermann-Thalheim Rechtsaltertümer 81.