Ἀκάμπιον,[WS 1] das einfache Rennen der Pferde und Wagen, bei dem der Hippodrom nur einmal durchmessen wurde, so dass also keine Wendung (καμπή) an der Zielsäule nötig war (die Zeugnisse der Lexikographen s. bei Krause Gymnastik I 358). Während in älterer Zeit gerade die Kunstfertigkeit des Wendens ein Hauptmoment der hippischen Agonistik bildet, erscheint diese Kampfart, bei der es galt, eine kurze gerade Strecke mit möglichster Schnelligkeit zu [1146] durchmessen, zuerst in der Panathenaeeninschrift CIA II 966, deren Siegesverzeichnisse sich auf die Zeit um 220 v. Chr. beziehen: ἅρματι ἀ.; ferner CIA II 968: συνωρίδι ἀ., ἵππῳ ἀ.; 969 auch ζεύγει ἀ. (vgl. Martin Les cavaliers athéniens 236, 7 zu CIA II 968 Z. 30); 1316: Ἐλευ]σίνι[α? ὁπλ]λιτικῶι ἀκ]άμπιον, d. h. wohl im Wettreiten ἐν ὅπλοις. Auch in den auf die athenischen Theseenagone bezüglichen Inschriften (2. Jhdt. v. Chr.) CIA II 444–446 wird das ἀ. ἐκ τῶν φυλάρχων, ἀ. ἐκ τῶν ἱππέων, ἀ. ἐκ πάντων – über die verschiedenen Classen der Agonisten s. Agones – wahrscheinlich (vgl. aber Martin 219) überall in Bezug auf Wettreiten genannt.