Εὐναί, εὐναῖαι sind bei Homer und Apoll. Rhod. die Vorläufer des späteren Ankers, nach Apoll. Rhod. I 955. Arrian. peripl. 9 und Herod. II 96 (erklärt Hermes XXXI 183) an Tauen befestigte Steine. Die Römer benutzten steingefüllte Körbe zum Verankern von Schiffsbrücken (Arrian. anab. V 7). Das Althochdeutsche kennt einen senchelstein, in der Ostsee kommt jener Brauch noch heute vor. Die εὐναί kamen wohl von den Phoinikern, den Lehrern der Hellenen im Seehandwerk. Das Wort εὐνή fehlt in Ficks Vergl. Wörterb. d. indogerm. Sprachen3, auch G. Curtius Etym.5 vertraut keiner griechischen Lösung, dagegen passen nach Sinn und Laut Verbalformen vom hebr. nach = sich niederlegen, ruhen, beruhigen (εὐνοῦχος stammt nach Jensen von chanuk = Vertrauensmann).