Δρώμενα (auch δ. μυστικά genannt) heissen die dramatischen Aufführungen, die an den eleusinischen Mysterien stattfanden, und in denen die heilige Geschichte von Eleusis den Mysten und Epopten dargestellt wurde; s. darüber Rohde Psyche I 266 und den Artikel Eleusis. Solche
[1714]
heiligen Dramen gab es auch in anderen Gottesdiensten, z. B. an Festen des Zeus, der Hera, des Apollon, der Artemis und namentlich des Dionysos. Diese Aufführungen wurden aber vielleicht nur dann δ. genannt, wenn ihnen irgend ein mystisches, geheimnisvolles Element innewohnte und sie in gewissem Gegensatz zu den λεγόμενα standen (vgl. Gruppe Griech. Mythol. und Religionsgeschichte 153. Stengel Griechische Kultusaltert,² 163. 166). Der wichtige Gegenstand bedarf einer neuen Untersuchung, die natürlich auf alle Culte der Griechen ausgedehnt werden müsste und wahrscheinlich auch für die Entwicklung des griechischen Dramas neue Aufschlüsse bringen würde. H. Usener Götternamen 241 hat eine solche bereits in Aussicht gestellt (vgl. auch ebd. 358). Die in den Dramen enthaltenen Cultgesänge hat jetzt unter A. Dieterichs Führung F. Adami De poetis scaenicis graecis hymnorum sacrorum imitatoribus, Giess. Diss. 1900 untersucht. Die in dies Thema einschlagende Arbeit von F. Back De Graecorum caerimoniis in quibus homines deorum vice fungebantur, Berl. Diss. 1883 genügt auch als Materialsammlung nicht.