RE:Δικαστήρια 2

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gerichtshöfe
Band V,1 (1903) S. 573574
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2) Die Gerichtshöfe, vgl. Thom. Mag. 239. Demosth. XXIV 78. [Demosth.] XXV 28. XXXVII 39. Ar. Vesp. 624. Arist. resp. Ath. 9, 2. 27, 4, auch Demosth. XXIV 9 (vgl. Bruck Rh. Mus. LII 405f.). Hierher gehört ferner die Verbindung ξενικὸν δικαστήριον, welche bedeutet a) einen Gerichtshof für Fremde, der sowohl für die Streitigkeiten der Fremden unter sich wie mit Bürgern zuständig sein kann, Arist. Pol. IV 13, 2, vgl. die ξενοδίκαι von Medeon bei Dittenberger Syll.² 426, 38 und Oianthea, Cauer Del.² 230, 10 und den ξένιος κόσμος in Gortyn XI 16. Mon. ant. III nr. 148, 4; b) einen Gerichtshof aus Fremden gebildet, den man sich namentlich in aufgeregten Zeiten erbat, weil man einheimischen Richtern die nötige Unparteilichkeit nicht zutraute, vgl. Meier Die Privatschiedsrichter und die öffentlichen Diäteten Athens 31f. Sonne De arbitris externis 54f. IGS I 4130f. In diesem Sinne steht der Ausdruck Paus. VII 9, 5. Plut. de am. prol. 1. Inschrift von Mylasa Bull. hell. V 102, an letzter Stelle der plur., den Sonne a. O. 64 auf mehrere gleichzeitig wirkende Gerichtshöfe deutet. In demselben Sinne steht der Ausdruck unzweifelhaft auch bei Dittenberger Syll.² 510, 52. 87. 97 (trotz Inscr. iur. gr. 45 und [574] Schulthess Berl. Phil. Woch. 1896, 20), vgl. Rechtsalt.⁴ 167 und Sonne a. O. 58. Ebenso bei Poll. VIII 62, wo es als Berufungsgericht gegenüber einheimischen Richtern auftritt. Für diese findet sich im Gegensatze zu jenen aus Arkesine die Bezeichnung ἀστικὸν δικαστήριον Bull. hell. XII 232. Ein κοινὸν δικαστήριον, Bundesgericht, wird erwähnt in Akarnanien zu Olpai, Thuc. III 105, und für die Hierapytnier und Priansier auf Kreta, CIG 2556, 48, vgl. Meier a. O. 38.