MKL1888:Marschall von Biberstein

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marschall von Biberstein“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 285
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Marschall von Biberstein. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 285. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marschall_von_Biberstein (Version vom 16.01.2024)

[285] Marschall von Biberstein, Adolf, Freiherr von, bad. Diplomat, geb. 12. Okt. 1842 auf dem väterlichen Gut Neuershausen bei Freiburg i. Br., studierte die Rechte, trat in den badischen Justizdienst und ward Staatsanwalt in Mannheim. Seit 1875 grundherrlicher Abgeordneter in der badischen Ersten Kammer, vertrat er streng konservative Grundsätze und suchte mit Mühlhäußer in Baden neben den Ultramontanen auch eine evangelische kirchliche Partei zu begründen. Zugleich stellte er sich bei den Reichstagswahlen 1878 an die Spitze einer konservativen und schutzzöllnerischen Bewegung und schloß sich, in den Reichstag gewählt, hier der deutsch-konservativen Partei an, deren Verbindung mit dem Zentrum er besonders betrieb. 1879 zum Landgerichtsrat in Mannheim ernannt, ward er 1882 wieder Erster Staatsanwalt daselbst und 1883 badischer Gesandter in Berlin und Mitglied des Bundesrats.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 555
korrigiert
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[555]  Marschall von Biberstein, 2) Freiherr Karl Wilhelm, bad. Staatsmann, geb. 21. Dez. 1763 zu Stuttgart, studierte auf der Karlsschule Rechts- und Staatswissenschaften und trat 1792 als Hof- und Regierungsrat in badische Dienste; 1800 wurde er Vizepräsident, 1803 Präsident des Hofratskollegiums, 1806 Geheimrat, 1808 Hofrichter in Mannheim, 1809 nebst Reizenstein Staatsminister und übernahm 1810 das Ministerium des Innern. M. machte sich in dieser Stellung um die Organisation des so rasch vergrößerten, aus den verschiedensten Gebietsteilen zusammengesetzten Staats hochverdient. 1811 wurde er Gesandter in Stuttgart, 1814 badischer Bevollmächtigter auf dem Wiener Kongreß, wo er sich an der deutschen Verfassungsfrage eifrig beteiligte und die Integrität Badens gegen Bayerns Annexionsgelüste mit Erfolg verteidigte. Auch setzte er beim Großherzog die Verheißung einer landständischen Verfassung durch. 1815 kehrte er nach Stuttgart zurück, wurde 1817 wieder nach Karlsruhe zur Übernahme des Ministeriums berufen, starb jedoch schon 11. Aug. 1817. Er schrieb: „Untersuchungen über den Ursprung und die Ausbildung der gegenwärtigen Anordnung des Weltgebäudes“ (Gieß. 1802).


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 604
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[604] Marschall von Biberstein, Adolf, Freiherr von, wurde nach dem Rücktritt des Grafen Herbert v. Bismarck im April 1890 zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reiches ernannt.