Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1867)
Heft 7
[112] A. K. in St–t. Die Novelle von Edmund Hoefer: „Die Herrin von Dernot“, kommt unmittelbar nach der jetzt begonnenen Erzählung von F. L. Reimar zum Abdruck.
Heft 8
Heft 13
[208] v. S. in B. Das schöne Böttcher’sche Bild „die Glücklichen im Schloß“ ist nach England an den großen Kunstfreund Kaufmann Schwabe in Liverpool verkauft und leider bis jetzt noch in keiner Nachbildung erschienen.
A. in K–n. Ganz selbstverständlich; wenn wir seither noch keine Skizzen aus dem norddeutschen Reichstage brachten, so hat das den sehr triftigen Grund, daß, ehe sich die Parteien gebildet und die Fractionen geklärt hatten, ehe in der Versammlung überhaupt etwas geschehen war, alle dergleichen Schilderungen auf eine bloße Spielerei hinausgelaufen wären. Schon in der nächsten Nummer unseres Blattes aber werden Sie aus der Feder eines bedeutenden deutschen Schriftstellers und derzeitigen Mitglieds des Reichstags mit einer Reihe von Photographien aus diesem letztern den Anfang gemacht finden.
H. H. in Düsseldorf. Der Kriegsgeschichten sind nun genug. Alle uns eingehenden Gedichte zu lesen, haben wir keine Zeit.
Heft 15
[240] A. S. in Berlin. Sie irren nicht, wenn Sie vermuthen, daß der Titel unseres neulichen Artikels: „Das Wiener Chormadel“ nicht von dem Verfasser desselben herrührt. Es ist vielmehr unser Werk, wir glauben aber die Bedeutung der großen Künstlerin nicht besser charakterisiren und würdigen zu können, als indem wir die kleinen Anfänge betonen, aus denen sie sich durch eigene Kraft zu ihrer derzeitigen Stellung in der Künstlerwelt emporgearbeitet hat, und halten den gewählten Titel für das größte Compliment, das wir ihr zu machen im Stande sind.
G. Fr. in St. Geduld bis zur nächsten Nummer, in welcher das große Bild aus dem Berliner Reichstage erscheint.
Heft 20
[320] R. V. in W. Marlitt’s neue Erzählung „Das Geheimniß der alten Mamsell“ beginnt mit nächster Nummer.
K. S. in München. Sie haben mit Verstand gelesen und den Artikel ganz richtig aufgefaßt. Die Personen – ob sie auf der rechten oder linken Seite stehen – sind Nebensache, wenn nur der große Zweck: die Einheit und Größe des Vaterlandes, um etwas gefördert wird. Mit Recht wurde neulich in einer österreichischen Zeitschrift daran erinnert, daß Phidias, um die Größe des Zeus sichtbar zu machen, den Mächtigen sitzend darstellte, so daß er die Decke des Tempels fast mit dem Scheitel berührte und es jedem Beschauer klar würde, der Gott müsse das Gebäude sprengen, wenn er sich erhebe. Diesem Zeusbilde gleicht der deutsche Riese, den die Geschichte bisher nur in gebeugter Lage sah und der sofort das Staatsgebäude Europa sprengt, wenn er sich erhebt. Er sprengt es aber nur, wenn er aller seiner Glieder mächtig, wenn er ein geschlossenes Ganze ist. Deshalb müssen wir die Energie des Staatsmannes anerkennen, die es verstand, den Riesen zu schaffen und ein Stück deutsche Einheit aufzubauen, wie sie die Geschichte unseres Vaterlandes nur einmal in ihren Büchern verzeichnet hat. Der Fluch der Lächerlichkeit dem Auslande gegenüber ist von uns genommen und einer Anerkennung gewichen, wie sie zur Stunde nur noch dem Sternenbanner Amerikas gezollt wird. Wenn auch nur einen Schritt näher dem Ziele, wir müssen ihn thun, selbst wenn diese Einheit drückend und ungenügend wäre, wie es augenblicklich noch der Fall ist, und trotzdem ein politischer Gegner sie geschaffen hat. Freilich eine Einheit ohne Freiheit ist ein Unding, ein Leichnam, dem der belebende Athem, eine tönende Schelle, welcher der Inhalt fehlt. Die politischen Gnadenacte eines Czaren oder Cäsaren können nicht das Ziel unserer politischen Ideale sein, die vor Allem das volle Mitwirken des Volkes verlangen – des Volkes, das vor Jahresfrist wiederum in vielen Schlachten geblutet und zum Dank dafür nicht mit einer Beschränkung seiner Freiheitsrechte belohnt werden kann.
Deshalb – und der Mensch wächst ja mit seinen Zwecken – ist es vor Allem Pflicht eines jeden echten Patrioten, jetzt, wo die Einheit gesichert, den Fortbau der Freiheit wieder in kräftigster Weise zu beginnen und zu fördern, Jeder in seinen Kreisen und in seiner Weise, nur tüchtig und aufrichtig. Daß dabei die Gartenlaube nicht fehlen wird, wie Sie hoffen – und wir danken Ihnen für das Vertrauen – brauchen wir nicht besonders zu betonen.
Consul G. in W. P. Die in Ihrer Zuschrift vom 21. April erwähnte Geldsendung ist bei der Redaction nicht eingegangen.
Heft 21
[336] B. A–ch in B–n. Es freut uns, daß Ihnen die beiden Illustrationen unserer letzten Nummer, „Sabbathanfang“ und „Sederabend“, so gefallen haben. Sie sind einem Cyklus von sechs Photographien nach Originalzeichnungen von Professor Moritz Oppenheim entnommen, welcher unter dem Titel: „Bilder aus dem altjüdischen Familienleben“ im Verlage von Heinrich Keller in Frankfurt a. M. erschienen und in drei verschiedenen Ausgaben zu dreißig Gulden, acht Gulden sechs Kreuzer und vier Gulden achtundvierzig Kreuzer zu haben ist. Einzelne Blätter der schönen Sammlung kosten je nach ihrer Größe sechs Gulden, einen Gulden fünfundvierzig Kreuzer und vierundfünfzig Kreuzer.
Heft 24
[384] Der „achtjährigen Abonnentin“. Da nicht alle Leser der Gartenlaube Bräute oder angehende Hausfrauen sind, so möchte Ihre „alltägliche Geschichte“, die übrigens von einem recht hübschen Talente für Kleinmalerei aus dem Haus- und Familienleben zeugt, nicht das nachhaltige Interesse finden, das Sie selbst gewiß Ihrer Erzählung wünschen.
Alexander Schulte in Saarbrücken. Geniren Sie sich nicht mit Ihren Angriffen auf die Gartenlaube und ihr „Rom am Rhein“; diese wird unbeirrt davon ihren Weg weiter wandeln und bekennen, was sie und mit ihr das gesammte unbefangene Publicum aller Confessionen für wahr hält. Allerdings hat die Geschichte über den Jesuitenorden ihr Urtheil abgegeben, dasselbe lautet aber ganz anders, als das Ihre. Schlauheit und Geschicklichkeit hat ihm noch Niemand abgesprochen, und diese Schlauheit, verbunden mit einer wohlberechneten Organisation und einem Zurückbeben vor keinem Mittel, ist es gewesen, wodurch er über die ganze Welt sich verbreitet, wenn auch nicht Bürgerrecht gefunden hat, wie Sie sagen. Bürgerthum und Jesuitismus sind Gegensätze, wie sich schlagendere nicht denken lassen.
Germain. Zu freisinnig sind uns Ihre Gedichte nicht, aber zu – schlecht.
L. B–s. in St. L–s. Immer nur Stoffe aus dem dortigen Leben, nicht allgemeine Betrachtungen wie der letztgesandte Artikel, der ebenso gut an dem Gestade der Pleiße hätte geschrieben werden können.
Br. in J–l. Geduld! Nach und nach werden Sie Alles finden. Artikel über Sch. unbestimmt.
J. H–l in R–u. Sie haben wohl vergessen, was wir schon mehrere Male bemerkten, daß wir Einsendungen von Manuscripten und Zeichnungen etc., die uns ohne unsre Aufforderung gemacht werden, nur annehmen, wenn sie frankirt sind.
S. in Cl–thal. Ist leider den Weg alles Fleisches gewandelt.
Heft 33
[528] C. H. in New-York. Man hat hie und da aus Gefälligkeit gegen die Augen neue orthographische Ausnahmen gestattet; die Regel selbst bleibt deshalb nach wie vor richtig. Sie können also so gut bei „Seeen“ bleiben, wie Andere bei „Knieen“, und bei „Schifffahrt“, wie Andere bei „Stillleben“, „Sperrrad“, „Brennnessel“.
K. L. in L. Von dem Arnoldi’schen Obstcabinet wird vom 1. October d. J. ab eine Lieferungsausgabe à 21/3 Thlr. (die Lieferung sechs Früchte mit Beschreibung enthaltend) ausgegeben werden. Den Debit dieser werthvollen Sammlung (siehe Gartenlaube, Nr. 18, Immerfrisches Obst) besorgen die Buchhandlungen von Thienemann in Gotha, Hoffmann in Weimar und Eupel in Sondershausen.
F. in Stolpmünde. Gold-Else von E. Marlitt ist, wie bereits früher erwähnt, durch jede Buchhandlung zu dem Preise von 1 Thlr. 21 Ngr. zu beziehen.
Heft 42
[672] L. B. in F.… t. Daß die Novelle von E. Marlitt „Das Geheimniß der alten Mamsell“ auch bei Ihnen und bei allen Ihren Bekannten zu einer Art von Tagesereigniß geworden ist, wundert uns nicht; die Erzählung hat eben überall wahrhaften Enthusiasmus erregt. In einer Separatausgabe erscheint die Novelle für dieses Jahr nicht; dagegen ist sie durch Ankauf des zweiten und dritten Quartals der diesjährigen Gartenlaube zu dem Preise von Einem Thaler complet noch zu haben.