Im Konzertsaal
Im Konzertsaal.
Seufzend musst’ ich jüngst gedenken,
Wie einst Felix Mendelssohnes
Anmutvoll bewegtes Stäbchen
Zauberquell schien jeden Tones;
Er durch uns verborg’ne Zeichen
Seine Seele gab, – dem Stücke
Klare Schönheit ohnegleichen.
So modern sein Zepter neulich
Dass der Anblick uns die Ohren
Für die Lauscherandacht sperrte.
Denn weit minder mit dem Taktstock
Wirkt’ er des Orchesters Lenkung,
Kautschukmännischer Verrenkung.
Wunder nahm’s, dass nicht minütlich
Er das Schweisstuch aus dem Sack riss,
Das bei solchem Turngezappel
Aus den Aermeln in die Logen
Rechts und links zu fliegen drohte
Je ein Arm, wenn Becken, Pauke
Schmettern sollten ihre Note.
Schien er, mit gespreizten Fingern
Wehrend, in die Kniee knickend,
Sich zum Zwerge zu verringern.
Dann, Fortissimos entfesselnd,
Fast als wuchtet’ er herkulisch
Auf der Sündflut Schleusenplanken.
Kurz er that, als ob er alles
Mit grotesker Sinnbild-Geste,
Aus dem eignen Leibe presste.