Ich seh’ im Stundenglase schon
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5.
Ich seh’ im Stundenglase schon
Den kargen Sand zerrinnen.
Mein Weib, du engelsüße Person!
Mich reißt der Tod von hinnen.
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Er reißt mich aus deinem Arm, mein Weib,Da hilft kein Widerstehen,
Er reißt die Seele aus dem Leib –
Sie will vor Angst vergehen.
Er jagt sie aus dem alten Haus,
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Wo sie so gerne bliebe.
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Sie zittert und flattert – wo soll ich hinaus?
Ihr ist wie dem Floh im Siebe.
Das kann ich nicht ändern, wie sehr ich mich sträub’,
Wie sehr ich mich winde und wende;
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Der Mann und das Weib, die Seel’ und der Leib,Sie müssen sich trennen am Ende.