Geschichte von Kloster Heilsbronn/Freskomalereien
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waren zur Zeit der Klosterauflösung in großer Zahl vorhanden, besonders sehr viele auf die Mauer gemalte, in neuerer und neuester Zeit völlig übertünchte Todtenschilde. Außer diesen waren damals noch drei Freskobilder vorhanden, nämlich
1. Adam und Eva. „Man sagt, daß diese so lang gewesen, als sie da abgemalet.“ Über Alter und Werth des nicht mehr vorhandenen Bildes kann nichts berichtet werden. Es war bei Nr. 53, wurde im 18. Jahrhundert übertüncht, im 19. völlig zerstört, da die dortige Mauer i. J. 1854 niedergerissen und ganz neu aufgeführt wurde.
2. Familienbild des 1398 verstorbenen Burggrafen Friedrich V.[1] über den beiden Säulen bei Nr. 76 und 77. Daß der Burggraf das Kloster reichlich ausbeutete, aber auch reichlich beschenkte, daß der Abt sein Gevattermann war, daß er den schönen Dreikönigsaltar stiftete, daß seine Statue auf dem [268] Sarkophagdeckel des Hauptmonuments liegt, ist oben beim 19. und 35. Abt und in den Beitr. S. 82–85 berichtet worden. Auf dem Freskobilde erscheint er mit all seinen Angehörigen in betender Stellung, hinter ihm seine beiden Söhne und seine Frau mit neun Töchtern. Den Brackenkopf auf seiner rechten Schulter stützt sein älterer Sohn Johann, während sein jüngerer Sohn Friedrich, der nachmalige Kurfürst, das Zollerische Wappen empor hält. Seine Frau, Elisabeth von Meißen, kniet hinter ihren neun Töchtern. Die ohne Kopfbedeckung abgebildeten sechs Töchter starben unverheirathet, theils als Kinder, theils als Nonnen; die mit Kopfbedeckung abgebildeten drei Töchter verheiratheten sich: Margaretha an den Landgrafen Herman von Hessen, Beatrix an den Markgrafen Albrecht III. von Österreich, Elisabeth an den Pfalzgrafen Ruprecht. Daher die beigegebenen Wappen von Hessen, Österreich und Pfalzbayern. Die älteste Tochter, Elisabeth, erscheint gekrönt, da ihr Gemahl, Ruprecht von der Pfalz, ein ständiger Gast im Burggrafenhause zu Heilsbronn, Kaiser wurde. Bei Fünfen der abgebildeten Personen sind Spruchbänder, beschriftet wie folgt. Beim Vater Friedrich: Sancta Trinitas, unus Deus, miserere mei. Beim Sohne Johann: Ora pro me, sancta Dei genetrix. Beim Sohne Friedrich: Miserere mei Deus secundum magnam misericordiam tuam. Bei der Mutter Elisabeth: Audi nos, nam te filius nihil negans honorat. Bei der Tochter Elisabeth: Salva nos, Jesu, pro quibus virgo mater te orat. Dieses Freskobild wurde immer sorgfältig erhalten, 1590 auf markgräflichen Befehl vom onolzbachischen Hofmaler Bitterer „renovirt, vergoldet und dreifach abgesetzt“. Vergoldet wurde namentlich der Brackenkopf auf dem Helm. Im Jahre 1711 wurde das Bild nicht übertüncht, sondern vom Maler Schulz, der nachher wiederholt genannt werden wird, auf Blech kopirt, diese Kopie mit Klammern auf dem Original befestigt und dieses dadurch völlig verdeckt. Nach Wegnahme der Blechkopie i. J. 1850 kam das Original wieder zum Vorschein, wobei sich folgender Befund ergab: „Das Kolorit wohl erhalten, eben so die zehn weiblichen Köpfe; weniger das [269] Gesicht des Vaters; die Spruchbänder theilweise lesbar.“ Das Bild wurde nicht restaurirt, sondern übertüncht, die Blechkopie bei Nr. 70 aufgehängt.
3. Das Einweihungsbild bei Nr. 150, den Bischof Otto und den Grafen Rapoto darstellend, welche die Klosterkirche auf den Händen tragen; ausführlich beschrieben und besprochen oben I, 11 bis 13 und beim 23. Abt. Das Bild ist zur Zeit noch nicht restaurirt. Vgl. Stillfried S. 187.
- ↑ Vgl. Stillfried S. 122.
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