Die Neujahrsnacht auf der Sennhütte

Textdaten
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Autor: Heinrich Noë
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Titel: Die Neujahrsnacht auf der Sennhütte
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 9, S. 137–141
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1865
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Die Neujahrsnacht auf der Sennhütte.[1]
Von Heinrich Noë.

Der Morgen des 31. December im Jahre des Heils 1864 hatte mit einem Morgen das gemein, was ungefähr der 21. März mit dem Frühlingsanfang: nichts als den Namen. Ein Nebel, wohlverstanden, eine Anhäufung herabgedrückter graubrauner Wolkenschichten, ein schwebender Regen, wie ihn nur die Hochthäler der Alpen kennen, hatte sich auch in die Klüftung eingezwängt, mit welcher der Achensee und sein Abfluß die gewaltigen Felswände des Unnütz und Seekar trennen. Durch den nächtlichen Dunst schaute ein fahler, trübseliger Schein, nicht heller, als der Wiederglanz des Schnees in einer Winternacht, deren Vollmond von lichten Wolken umschleiert wird. Wer das zum ersten Male sieht, wird traurig und giebt sich gern der herkömmlichen Melancholie hin, mit welcher die Lyriker aller Zeiten jede Sorte von Nebel besungen haben. Wer aber im Hochland zu Hause ist, macht sich nichts daraus; denn, abgesehen von der Gewohnheit, weiß er, daß nur tausend Fuß über der herabgesenkten Dunstbank die Sonne strahlt und der Himmel in glänzendem Tiefblau über der beschneiten Erde liegt. Er wird sich niemals von der beabsichtigten Besteigung eines Berges durch das Grau abhalten lassen, das beim Anbruch eines solchen Tages vor seinem vereisten Fenster schwebt; er wird sich vielmehr auf jene unbeschreibliche Empfindung freuen, die auch den Natursohn überkommt, wenn er plötzlich aus den obersten Lagen der Nebelschicht in den sonnigen, warmen Tag hinauf taucht.

Ich will damit nicht gesagt haben, dast es nicht dennoch immerhin eine kleine Ueberwindung kostet, um sieben Uhr eines solchen Wintermorgens sich aus dem warmen Bett mit der Aussicht loszureißen, draußen eine Temperatur von Minus zwanzig zu finden und über den Schnee eines siebentausend Fuß hohen Berges zu klettern; aber wie für die Griechen den Schweiß, so haben die Götter für uns auch den Frost vor die Tugend gestellt, und dann giebt es ja auch Viele, welche das Ungewohnte und die Gefahr mehr locken, als das weichste Bett und der wärmste Ofen.

Von der Gefahr erzählten mir die Wände des Juisen drüben, an welchen im August desselben Jahres, dessen Sonne ich von der Schneewüste eines Joches aus untergehen sehen will, ein reicher Wiener zerschmettert hinstürzte, als er der verhängnißvollen Blüthe des Edelweiß an den schwindelnden Rändern nachstieg. Wie leicht, dachte ich, kann dich die hereinbrechende Nacht, der emporsteigende Nebel, die trügerische Schneedecke dahin stürzen, wohin Jenen die Gier nach dem wolligen Gnaphalium! Du wirst glücklicher sein! antwortete ich mir selbst und schritt auf dem ächzenden Schnee weiter.

So kam ich an die gespenstisch aus dem Nebel aufragenden Gebäude, welche die Krone aller Tiroler Wirthinnen, die preiswürdige Scholastica, an dem Strand der Krone aller Tiroler Seen, des tiefblauen Achensees, erbaut hat. Da gilt es, zu rasten, noch diesen und jenen nützlichen Wink aufzufassen und vor Allem aus den Vorräthen des Hauses, welches auch in dieser öden Jahreszeit seinen Ruf nicht verleugnet, das Nöthige in möglichst compacter Form einzusacken. Die Feldflasche füllt bald der rothe [138] Terlaner, die Tasche Brod und Fleischwaaren, die Rechte ist mit dem eisenbeschlagenen Bergstock bewehrt – und die Einwendungen und Abmahnungen sind glücklich überstanden.

In der Abwehr dieser war mir ein alter Jäger von Pertisau behülflich, der zu der vorsorglich abrathenden Wirthin sagte:

„Ach Gott, was! es ist erst über die Weihnachtsfeiertag’ ein Holzknecht über’s Joch gangen. Der Herr da find’ die Fußstapfen leicht.“

Um den Leser zu orientiren, muß ich sagen, daß mein Wanderziel das einsam stehende Jägerhaus Hinterriß war, welches sechs Stunden westlich vom Achensee in einer schwer zugänglichen Wildniß liegt. Das Hospiz der Scholastica steht am Nordostufer; man muß also über den See fahren. Da aber der einzige Punkt, von dem man drüben den Marsch antreten kann, am südwestlichsten Ende des Wassers liegt – überall sonst fallen die Wände steil in die unergründliche Fluth, – so würde das Ueberfahren nicht der Breite, sondern der Länge nach, über die ganze Ausdehnung desselben von Nord nach Süd, veranstaltet werden müssen. Eine solche Fahrt ist im Sommer, wenn man vom Kahn aus nach den Alpenrosen am jähen Gestein greifen kann, freilich etwas Angenehmes; allein bei dem Zustande der Luft, wie sie besagter Decembermorgen bot, möchten nur wenige meiner Leser sich an solcher Wasserpartie betheiligt haben. Es giebt gute Naturen, welche das stundenlange ruhige Sitzen in solcher eisigen Kälte auf den nebelbedeckten Wellen nicht ertragen können. Darum war es jedenfalls das verständigste, am Ostufer des Sees so weit nach Süden zu Fuß vorzugehen, bis uns vom gegenüberliegenden Landungsplatze, der kleinen grünen Mulde der Pertisau, der schmale See nur noch durch seine geringe Breite trennt.

Schon haben wir die südliche Ausbuchtung des Sees erreicht und stehen an der engen Stelle des Gestades, von deren schanzartigen Wänden im Frühjahr die gefürchtetste Lawine des Achensees, die sogenannte Haselbacherin, herabstürzt. Dort oben, auf dem Geklipp, wartet sie, bis ihre Zeit kommt. Dann jagt sie nieder, die Föhren knickend, und überthürmt die Straße, die dann Tage lang für Pferd und Wagen unzugänglich bleibt. Für jetzt aber lassen wir sie da oben hocken und treten beim „Ueberführer“ ein, der sofort zur Fahrt bereit ist und mit mir durch den Schnee nach seiner Schiffhütte schreitet.

Der freundliche Leser erinnert sich aus einer andern meiner Mittheilungen an die Gartenlaube, daß die Alpenseen im December und Januar nur selten mit Eis bedeckt sind, und der Gründe, die ich für diese Erscheinung angegeben habe, welche dem Flachländer auffallen mag. Aber in der Schiffhütte, in welcher das Boot des Alten liegt, ist das seichte Wasser doch gefroren und mit Mühe gelingt es uns, den Kahn aus den umklammernden Rinden zu befreien. Endlich sind wir flott, die Welle schlägt glucksend an das Vordertheil und rasch ist der Boden unter dem Wasser vor unsern Blicken wie hinabgestürzt und verschwunden.

Da – wir waren ein paar Duzend Ruderschläge draußen in der Fluth – rasselte es mit einem Male, als ob der Nachen zerbersten wollte – noch einmal, das Boot stand still. Was war das? Das Geräusch glich demjenigen, mit welchem auf großen Seeschiffen die Ankerketten abgewickelt werden, wenn der schwere Widerhaken in die bergende Tiefe sinkt. Wir waren auf eine dünne Eisschicht aufgelaufen, deren Rand wir zerbrachen. An dieser Stelle des Sees wirft nämlich das Stanzer Joch, ein mächtiger Alpenrücken, seinen Schatten gerade um die wärmsten Stunden des Tages auf das Wasser, mit welchem dann die Kälte leichteres Spiel hat, als mit den Wellen draußen in der freien Fluth, über welche Wind und Licht unbeschränkt gebieten. Nun galt es, um die verschiedenen Eisinseln herumzukommen, was auch dadurch schwierig war, daß sie selbst in der Nähe vom offenen Wasser kaum zu unterscheiden waren. Das Eis war klar und durchsichtig, wie die schweigsame Fluth. Nach zweistündigem Manoeuvriren gelang es uns, bis auf einige Klafterlängen an das seichte Ufer vorzudringen; an diesem, dem Fuß des benannten Joches, machte eine dickere Schicht das nähere Landen unmöglich. Ich mußte also auf dem Eis aussteigen, worauf ich und sogar mein Hund in den wenigen Schritten, die uns von dem festen Boden trennten, noch mehrmals einbrachen. Diese bedeutende Verspätung und das Anfangs von mir nicht bemerkte Durchweichen der Schuhe mit dem eiskalten Wasser sollten, wie wir sehen werden, auf den unglücklicken Ausgang der Expedition von wesentlichem Einfluß sein. nun stand ich in der Pertisau, und von hier aus geht der Weg nach denn Blumser Joch, über dessen Sattel man nach den menschenleeren Thälern der oberen Zuflüsse der Isar gelangt. Es ist schon von hier aus eine gewaltige, im winterlichen Gewand fast unheimliche Scenerie. Die schiefen Strahlen der niedrigen Sonne geben dem Sonnenjoch, dem Letzten Schnee, der Lachwald-Spitze, die alle bis weit über achttausend Fuß hinausragen, den Ausdruck einer wilden, drohenden Einsamkeit. Zudem ist zwischen hier und Hinterriß in den sechs bis sieben Stunden, welche der rüstigste Bergsteiger zum Ueberschreiten des Hochjoches braucht, keine menschliche Wohnung. Ich überlegte noch einmal, aber ich scheute mich endlich, vor einer Aufgabe zurückzuweichen, welche von einem Holzknecht, ohne viel Aufhebens zu machen, zu Ende geführt worden war.

Das schöne große „Fürstenhaus“ am Strande der Pertisau, in welchem die frommen Väter des Klosters Viecht im Sommer die lebenslustigen Touristen bewirthen lassen, liegt öde am Strand. Alle seine Fensterläden waren geschlossen und kein Fußstapfen in den dichten Schneelagen zu sehen, welche hier, am Knotenpunkte des Hochalpen- und des Seethales, der schneidende Wind zusammengetragen hatte. So besuchte ich noch auf einige Augenblicke das obere neue Wirthshaus, um nicht jetzt schon meine eigenen Vorräthe angreifen zu müssen.

Ein schönes Weib, welches ich dort traf, eine „Wurzin“ (Wurzelgräberin), die, wie manche Leute in Tirol, das Enzianbereiten auf einer Sennhütte im Sommer fast fabrikmäßig betreibt, meinte, es sei zwar für heute schon ein wenig spät (halb ein Uhr), um über das Joch zu steigen, aber man dürfe sich aus einen frosthellen Abend gefaßt machen und überdies stehe die Mondsichel am Himmel.

Dieses und eine Wahrnehmung, die ich schon vom Thale aus gemacht hatte, bestärkten mich vollends in meinem Entschluß, trotz der späten Tageszeit meinen Plan zur Ausführung zu bringen. Ich hatte nämlich gesehen, wie oft auf den Höhen der Joche sich schwarze Streifen hinzogen, an vielen Stellen der Grate das Gestein hervorschaute und an andern die Schneeschicht augenscheinlich dünner war, als weiter herunter oder in der Niederung. Es ist dies eine Folge der wärmeren Luftschicht, die sich oft über der dickeren, kälteren Atmosphäre des Thales hält. Ich habe in Innsbruck gesehen, wie die Stadt in Kälte und Schnee erstarrt dalag und zweitausend Fuß weiter oben an dem Rücken des Patscher Kofels und der Waldrast ein lauer Föhn jede Flocke weggeleckt hatte. Auch hier ist es gar nicht selten, daß man, wenn man von dem fünfzehnhundert Fuß tiefer gelegenen Innthale an den Achensee heraufkommt, warmes Thauwetter findet, während unten die Wasserfälle zu Säulen verglast sind. Das ist, wie die Bauern sagen, bis Lichtmeß (2. Februar) sogar die Regel; späterhin soll es „beim Land“, d. h. in der Ebene, wieder wärmer sein. Die Meteorologen mögen sich um das Wie und Warum dieser Dinge den Kopf zerbrechen – ich führe sie hier nur an.

So trat ich denn meine Reise nach dem Joch wohlgemuth und ohne Zagen an. Schlitten, welche aus den nahen Kohlenmeilern ungeheure Ladungen von Kohlen holen, die in das Eisenwerk von Jenbach im Innthal gebracht werden, hatten den Weg durch den Schnee eine gute Strecke weit geebnet, was die Behaglichkeit meiner Stimmung nicht wenig erhöhte. Von Zweigen und Stämmen der Nadelbäume in den riesigen Bergforsten war wenig zu sehen – Alles war im gleichmäßigen Schimmer von Schnee und Eis begraben. Man konnte einen Wald gerade so gut für eine Stalaktiten-Sammlung halten, wie für einen Aufbau aus Pflanzenzellen. Dabei warf die tiefe Sonne blutrothe Flecke durch die Zwischenräume auf den flimmernden Boden und meine Schritte auf der schlüpfrigen Decke fanden von den erstorbenen Baumreihen her einen krachenden Wiederhall.

Endlich verließen mich die letzten Kohlenwege und nun ging es durch die enge Schlucht hinter der Rabenspitz und dem Letzten Schnee geradaus durch die verschneiten Wälder. Wohl war der Schnee tief und es dauerte nicht lange, so waren meine Beinkleider bis an die Kniee herauf dick und steif wie ein Bret gefroren – aber solches geschieht auch alle Tage draußen im Flachland und [139] bot zwar eine Unannehmlichkeit, aber keine eigentliche Beschwerde. Und das Joch hinauf konnte die Decke nicht immer so dicht sein. Wer Stunden lang in sehr tiefem Schnee watet, macht die Bemerkung, daß es dann keine Kälte giebt, welche ihn verhindert, zu schwitzen, denn die Gymnastik des Herausziehens der Beine aus der tiefen, zähen Flockenschicht hält ihn mehr als warm. So war es auch bei mir; noch ehe ich an den Fuß des Berges kam, war ich vor Hitze roth, als ob statt der zwanzig Grad Kälte die Sonne eine Temperatur aus den Hundstagen herabschickte. Oft blieb ich einen Augenblick stehen, um mich durch einen Schluck Wein zu stärken; war dieser natürlich auch kalt wie Eis, so hielt ich doch nicht an, um vorher auszuschnaufen, einestheils weil die Zeit drängte, und dann weil jeder Fuß- und insbesondere Alpenreisende weiß, daß die Gefahr vom Trunk in der Hitze eine Fabel ist, vorausgesetzt, daß gleich darauf wieder die entsprechende Bewegung eintritt.

Die Art von Steg, welche der Herzog von Coburg, der Besitzer dieser felsigen Jagdgründe, über das Blumserjoch anlegen ließ, war auch unter der Schneehütte nicht schwer zu entdecken. Außerdem bemerkte ich hier die Fuststapfen jenes famosen Holzknechtes, der seinen Uebergang acht Tage vorher bewerkstelligt hatte, und so wand ich mich, oft in die gefrorenen Höhlungen tretend, die von seinem Schuh zurückgelassen waren, allmählich das Joch hinan. Das Steigen hatte freilich allerlei Schwierigkeiten.

Manchmal lagen gewichtige Lawinen da, welche von einem früheren Thauwind herabgeworfen worden, jetzt aber vom Frost mit spiegelglattem Eis überzogen waren; es war mühsam über die zertrümmerten schlüpfrigen Brocken hinüber zu klimmen. Je mehr ich mich der Jochhöhe näherte, desto dünner wurde allerdings die Schneeschicht, allein die schwache Kruste, in welche sie zusammengeschmolzen und dann gefroren war, machte dafür den Fuß bei jedem Schritte vorwärts um drei nach rückwärts ausgleiten. Nun bereute ich es, keine Steigeisen mitgenommen zu haben. Ich war schon im Begriff gewesen, sie einzupacken, als ein der Gegend sehr kundiger Jäger mir davon abrieth, indem er sagte, es werde sicherlich auf dem Joch kein Eis liegen. Dazu wird das Blumser Joch, je näher man dem Grate kommt, immer steiler, so daß es zuletzt nothwendig wurde, für den Fuß vorher mit dem Bergstock eine kleine Höhlung zum Anhalt in’s Eis zu schürfen. Plötzlich konnte sich mein Hund mit seinen spitzen Krallen auf der schiefen Eiswand nicht mehr halten; er kam in’s Rutschen und blieb einige hundert Fuß tiefer an einem Legföhren-Gebüsch hängen – noch einige Schritte weiter und er wäre über eine fast hundert Fuß hohe Wand hinter jenen Föhren hinabgestürzt – ein lehrreicher Fingerzeig für das, was aus mir werden konnte, wenn ich einmal meine Stütze auf dem Eis verlor! Nachdem ich meinen vierfüßigen Begleiter mit der größten Anstrengung wieder heraufgebracht und danach noch ungefähr eine Stunde fortgeklettert war, erreichte ich endlich die Jochhöhe. Man kann sich denken, daß ich bis hierher ungemein vorsichtig und langsam zu Werk gehen mußte – denn abgesehen von der Gefahr eines tiefen Sturzes konnte ja schon die einfachste Verrenkung in einer solchen Einöde verderblich werden. Aber das, was ich fürchtete, geschah nicht, und das, was ich nicht ahnte, geschah.

Als ich auf der Jochhöhe stand, ging die Sonne unter. Ein blutrother Schein hing noch an den umstehenden Bergriesen und ferne aus dem Zillerthal und von Stubai herüber glänzten die Gletscher wie Kohlengluth vor dem Erlöschen. Alles Uebrige schimmerte weiß in der frostigen Dämmerung, in den Thälern lag schwarze Nacht. Ein lauer Wiud strich über die Höhe, auf welcher ich neben einem Kreuze ausruhte. Drohend, wie ein klaffender Abgrund, lag das finstere Thal unter mir, in welches ich jetzt hinüber sollte – nur der zackige Gemskar zeigte auf seinen höchsten Spitzen noch einen Wiederschein der hohen Abendröthe. Eine lange, lange Strecke an jähen Abgründen, durch Wälder und über gefrorene Achen hin lag noch vor mir – über die erstarrte Welt war die Nacht heraufgestiegen; aber konnte ich zurück? – Nun ging es also auf der andern Seite bergab. Bald machte ich zu meiner Bestürzung die Entdeckung, daß hier, auf der Westseite des Gebirgsrückens, der Schnee in viel gewaltigeren Mengen angeweht war, als drüben. Aber welcher Schnee! Die hohe Lage in der trocknen Luft begünstigt die Ausstrahlung der Feuchtigkeit – es ist also keine zusammenhängende Masse, keine feuchte Flockenschicht, wie in der Ebene, sondern eine unermeßliche Anhäufung von Rhomboedern und Nadeln von reinem Eis. Wenn man hineinstürzt, raschelt es, als ob man auf einen Strohsack fiele. Und nun begann das Stürzen und Sinken mit jedem Schritt. Denn, um nicht hart an den Rändern der jähen Abhänge gehen zu müssen, an denen ein Fehltritt in der Dunkelheit mich, der Himmel weiß wohin, befördert hätte, mußte ich mich stets auf der Bergseite halten, an welcher die Eiskrystalle aber fortwährend bis zur Höhe eines mittelgroßen Menschen aufgehäuft waren. Da war jeder Schritt eine Mühsal und eine Stunde brachte mich nicht weiter, als ich ohne diese Schneewehen in fünf Minuten gekommen wäre.

Uebrigens war das noch immer nicht das Aergste. Denn auf jenen hohen Stellen, wo es keinen Baumwuchs mehr giebt, hatte ich doch den fahlen Glanz vom Himmel und den hell glänzenden Sternen und eine weite Rundschau, soweit sie eben eine heitere Winternacht zuläßt. Und diese ist in jenen klaren Höhen heller, als in der dumpfen Luft der Niederungen. Als ich aber wieder in die Waldregion herabkam, welche schon am Tage einen dämmerigen Schatten auf die Bergwand wirft, hörte das Sehen fast auf und es blieb mir überlassen, durch den Bergstock zu unterscheiden, wo sich der Abhang hinunter und die Felswand aufwärts zog. Die Fußstapfen des Holzknechts hatten hier ganz aufgehört, denn neuer Schnee mußte sie fußhoch überrieselt haben. So mußte ich, bis über die Schenkel im Schnee, oft gegen Stämme und Aeste stoßend, von undurchdringlicher Finsterniß umgeben, einen Abhang hinab, dessen Tiefe mir das undeutliche Summen der Wasserstürze verrieth, welches aus der unsichtbaren Kluft heraufdrang. Meine Lage begann bedenklich zu werden. Die Kälte stieg, je weiter ich herunter kam, und nach zweistündigem Niederklettern hatte ich ein Plateau erreicht, auf dem sie strenger war, als sie je am frühen Morgen in den eisigen Thälern draußen gewesen. Es mochte eine Temperatur von zwanzig bis fünfundzwanzig Réaumur in der Luft liegen. Dazu hatte ich auch allmählich jede Sicherheit in Beziehung auf meine Richtung verloren und schon hier gab ich alle Hoffnung auf, noch in dieser Nacht das Jägerhaus von Hinterriß zu erreichen. Manchmal, wenn eine Lücke in den Felsspitzen seinem Licht den Durchgang gestattete, warf der Mond, dessen dünne Sichel hier oben einen helleren Schein verbreitet, als unten seine vollere Scheibe, bleiche Strahlen durch die dichten Aeste – aber es war, als ob sie des Verirrten nur spotten wollten.

Bald kam ich wieder an einen Back, zwischen dessen Eis das starke Gefäll noch einen Zug lebendigen Wassers erhalten hatte. Ein paar schlüpfrige Prügel verbanden seine glasigen Felsufer; ich überschritt sie vorsichtig, war aber noch nicht auf der Mitte des Stegs, als ich ausglitt und einige Fuß hoch in das Wasser hinabstürzte. Es ging nur bis an die Knöchel und ohne weitere Beschädigung konnte ich in der Finsterniß an das andere Felsufer mich wieder hinaustasten.

Die nächtlichen Stunden verflossen – meine Vorräthe erschöpften sich und das immerwährende Hindurcharbeiten durch den hohen Schnee hatte mich todmüde gemacht. Von oben, als es noch etwas Tag gewesen war, hatte ich einige Alpenhütten bemerkt. Sollte mir jetzt eine auf meinem Wege zu Gesichte kommen, dachte ich, so würde ich sofort mit den Holzvorräthen, die Sommers und Winters in oder vor jeder Hütte liegen, mir ein Feuer anmachen und so allgemach den Tag und mit ihm die Möglichkeit abwarten, mich aus den pfadlosen Felswüsten wieder hinaus zu finden. Aber es vergingen Stunden – und ich sah nichts. Das Rauschen der Wasser in den Felsklammen kam bald näher, bald verschwand es wieder in der frostigen Luft – mein Hut, meine Haare, meine Beinkleider, mein Ueberwurf starrten in einer gleichförmigen Eisdecke, welche durch jeden herabfallenden Athemzug schwerer wurde, weil sich sein Hauch darüber lagerte; die Nacht wurde immer grimmiger – der Schnee tiefer – ich sah nichts.

Mit einem Male aber wurde das Getös der Achen stärker – drei Wasser strömten zusammen, vor mir stand eine Hütte. Es war die unter dem Namen Hagelhütte auf den Karten verzeichnete Alpe. Sie liegt da, wo der Blums-, der Blau- und der Rißbach sich aus menschenleeren Thälern vereinigen. Von hier steht acht Stunden nach Süden, zwölf nach Westen kein Haus, keine Wohnstätte. Aber die Riß im Nordwesten ist nur noch drei Stunden entfernt und der Weg dahin geht in einer ebenen Mulde fort. Ich hatte mich nicht verirrt, ich war geborgen.

[140] Schon war ich daran, hier die Vorbereitungen zu einem Nachtlager zu treffen, als mich doch die verführerische Aussicht, noch in dieser Nacht ein warmes Zimmer und ein Bett zu erreichen, wieder weiter trieb. Drei Stunden konnte ich wohl noch bewältigen, irrelaufen war nicht mehr möglich, weil ich von nun an in der ebenen Schlucht des Rißbaches hinabgehen mußte. So verzehrte ich also meine letzten Vorräthe von Wein und Fleisch, ruhte ein wenig und trabte getröstet weiter. Wieder ging’s durch dichten Wald. Aber jetzt hatte ich nicht mehr zu besorgen, herabzustürzen oder unversehens zwischen das Geklüft einer Ache zu rollen – es war so eben, als es in einem Hochthal, welches vier Fuß hoher Schnee bedeckt, eben sein kann.

Aber ich sollte dafür bestraft werden, daß ich mich wieder von dem, wenn auch jämmerlichen, Asyl der Hagelhütte getrennt hatte.

Ich mochte eine Stunde mich abermals durch die Schneelager, die leider hier noch mächtiger, als an irgend einer bisherigen Stelle waren, durchgekämpft haben, als mich ein Gefühl der allgemeinen Erstarrung überkam. Meine Beinkleider hatten sich zusammengezogen und aufgerollt – zwischen Schuh und Strümpfe, endlich auch zwischen Strumpf und Fußhaut waren Eisnadeln eingedrungen und hatten allmählich den ganzen Zwischenraum in der Höhlung der Schuhe mit gefrorenem Inhalt zu einer Masse zusammengeschmolzen. Schon lange hatte ich keine Empfindung mehr in den unteren Extremitäten – ich hatte es der ungeheueren Ermüdung zugeschrieben. Jetzt aber erkannte ich, daß ich im Begriff stand, erfrorene Füße zu bekommen. Das ganze Schuhwerk war eine Eismasse, in deren Mitte die Strümpfe kaum noch zu erkennen waren. Erst wenn ich Eisschollen und Zapfen losbrach, konnte ich mit der Hand zur Wollenfaser gelangen. Mein erster Gedanke war, die Strümpfe mit neuen zu vertauschen – aber wie? So sehr ich mich bemühte, meine Schuhe vom Fuß zu bringen: es war ein Ding der Unmöglichkeit. Die Hände allein vermochten es nicht und in den Füßen war gar keine Kraft mehr, um sie gegen etwas anstemmen und so durch fortgesetztes Rücken dieselben befreien zu können. Es war Alles vom Eis wie angegossen. Das war eine Folge des zweimaligen In’s-Wasser-Stürzens und des fortwährenden mit Gewalt betriebenen Einkeilens und Zurückschiebens der Füße in den Schneewehen. Stechende Schmerzen lähmten mir die Kniee – ich wankte, die Füße gehorchten nicht mehr, im Kopf wurde es mir blöd und wirr, ich sank hin.

Nach einer Weile raffte ich mich wieder auf – denn es ist hart, so verkommen zu müssen. Die Verzweiflung konnte mich nur noch ein paar Schritte weit tragen, ich stürzte wieder zusammen. Ich kroch – aber Ellenbogen und Fingerspitzen erstarrten – ich konnte nicht mehr.

Da blieb ich denn liegen und dachte darüber nach, wie lange wohl der Schlaf des Erfrierenden dauern würde, bis er ihn zum barmherzigen Tode geleitete. Dann sann ich in wirren Bildern, wer mich im Frühjahre wohl hier zuerst finden sollte, von Füchsen und Adlern angefressen. Ich dachte an meine Jugend, an meine –, ich dachte nicht mehr, einige Thränen fielen in den Schnee und ich gab mich ihm hin, dem kalten Gott.

Nach einigen Minuten brachte mich ein seltsamer Schimmer wieder zur Besinnung. In diesem Augenblicke war dort über dem Falkenkar der Mond aufgegangen. Ich schaute noch wie im Traume nach ihm auf – aber welch jähes Entzücken schlug mir in die Glieder! Kaum dreißig Schritte von mir entfernt zeichneten sich in seinem Licht die Umrisse einer Alpenhütte.

Es war Mitternacht – das neue Jahr und mit ihm die Hoffnung des Lebens war angebrochen. Heil Dir, königliches Gestirn! Du hast mich in jener Todesnacht vom Rand der Vernichtung gezogen. Wie ein himmlischer Bote kam mir der sanfte Strahl. Ich fühlte die Erstarrung nicht mehr. Halb auf den Knieen, halb hüpfend schleppte ich mich in die Hütte. Es war das „Garbel“, eine dem Herzog von Coburg gehörige Alm. Die Zündhölzchen, welche den unnützen Cigarren bestimmt gewesen waren, dienten nun dazu, alles Papier, was ich bei mir trug, anzuzünden, um nach den Brennvorräthen in der dunkeln Hütte zu sehen. Ich hätte Tausend-Pfundnoten der Bank von England in Stößen verbrannt, wenn ich sie zur Hand gehabt hätte. Ich erspähte Heu; es war feucht, aber nach vielem Qualmen schlug eine mächtige Lohe daraus nach oben. Nun wagte ich es, eines der bereiften Scheiter, welche draußen, allerdings noch etwas vom Dach geschützt, aufgeschichtet lagen, darüber zu legen. Es siedete, es kochte und schäumte, es brannte. Jetzt holte ich noch mehrere Scheiter und bald hatte ich auf dem einen Fuß hohen Heerde, auf welchem im Sommer die Sennen ihren Schmarren kochen oder Käse bereiten, eine mächtige Gluth. Seine herzogliche Hoheit wird mir diesen Holzfrevel verzeihen – ich bin ihr Zeitlebens dafür dankbar, daß mich das Dach einer ihrer Besitzungen gerettet hat.

Die Hütte war aus losen Balken zusammengefügt; die vielen Zwischenräume zwischen diesen ersetzten den Kamin und so pfiff die Flamme lustig gegen die Decke. Eine lange Bank stand da; auf diese setzte ich mich und ließ die Schuhe gemach am Feuer aufthauen, bis ich dachte, daß innen das Eis sich von der Haut lösen würde. Daß ich sie nachher nicht mehr würde anziehen können, stellte ich mir wohl vor – aber was dann werden sollte, kümmerte mich nicht – für jetzt wollte ich nur der Fesseln von Eis los sein. Ich wurde ihrer los. Mit einem Ruck ging jeder Schuh mit seinem Inhalt, dem Strumpf und den an diesen gefrorenen Hautfetzen herunter und klirrend fielen die Eiszapfen auf den Backstein des Heerdes. Ich betrachtete die Füße. Sie hatten jene weiße Farbe, die von der erstorbenen Epidermis herrührt. Sie waren erfroren.

Ich dachte in diesem Augenblicke nicht daran, wie wenig ich eigentlich mit dem Auffinden dieses Asyls in Wirklichkeit gewonnen hatte, nachdem der Zustand der Füße mit Gewißheit voraussehen ließ, daß ich vor erfolgter Heilung nicht mehr damit würde gehen können. Was sollte mit mir auch nach Tagesanbruch werden? Ich hatte keine Nahrungsmittel mehr – in meine Schuhe konnte ich mit den aufgeschwollenen Füßen nicht wieder hinein, und wer sollte wohl in Monaten hier vorbeikommen? Aber das Alles kümmerte mich damals nichts – vergnügt schaute ich in die Flamme und freute mich, dem Erstarrungstode auf dem eisigen Abhang draußen entkommen zu sein. Freilich durfte ich mich dabei nicht umdrehen, sonst verlor ich die Illusion. Denn, sowie ich das Gesicht abwandte, spürte ich die zwanzig Grad Kälte und die Frostgeister, die mein Feuer von allen Seiten umlagerten. Mein Hund schaute kläglich zu mir auf und leckte mir Hände und Füße – ich glaube, er hat die Situation besser begriffen, als ich in meiner Verzückung.

Noch zweimal schleppte ich mich hinaus um von Seiner Hoheit Holz zu stehlen – dann legte ich mich auf die Bank und machte mir meine Neujahrsgedanken. Ich stellte mir das bacchantische Gewühl vor, das jetzt die großen Städte durchraste – die Trunkenheit bei Weinflaschen und Punschbowlen in schwülen Sälen. Und ich lag da oben auf der Alm, die unter demselben Schnee ruht, der heute mein schweigsames Leichentuch werden sollte! Draußen rauschte ein Bach; er kommt aus den unendlichen Wüsten des Karwendel. Die nächsten lebenden Wesen sind Gemsen und Steinadler. Wenn ich durch die Lücken meiner Behausung schaute, sah ich die Sterne in ruhigem, stetem Licht scheinen – nicht fackeln und zittern, wie draußen. Ich meinte, ich sei dem unendlichen Geist nah, der über diesen gewaltigen Strichen thront, und seine Hand liege schützend über mir. Die Stimme seiner Wasser wie das Schweigen seiner Einöden sprach zu mir. Solche Stunden ändern oft etwas in uns, und auch an mir ist jene Nacht nicht ohne Spur vorübergegangen.

Ich begann von meinem Unglück zu träumen und hörte Schritte von solchen, die mir zu Hülfe kamen. Schon waren sie ganz nah – es kam Jemand zu meiner Thür herein. Ich drehte mich auf meiner Bank um und suchte mein von der Flamme gebranntes Gesicht zu kühlen. Das Wunder geschah.

„Um Gotteswillen, was machen Sie da?“ fragte eine Stimme.

Ich weiß nicht, was ich dachte. Ich weiß nicht, ob ich im Schlafen oder Wachen zu sprechen glaubte. Ich sagte kurzweg:

„Ich wünsch’ ein glückseliges neues Jahr!“

Der Mann – es war ein kräftiger Mann in grauem Rock und mit umgehängtem Gewehr, trat näher. Er rührte mich an und betrachtete mich voll Mitleid. Ich kam nach und nach vollständig zu mir. Ein Wort gab das andere. Es war der k. k. Finanzpostenführer Azzolini. Weit unten hatte er, wenn ich die Thür öffnete, um Holz zu holen, den Schein meiner Flamme bemerkt. So führte ihn die Obliegenheit seines Berufes, den er gewissenhaft erfüllte, herauf. Es konnten Schmuggler, es konnte noch Schlimmeres hier verborgen sein. Nachdem ich ihm Alles, so gut [141] ich konnte, erklärt hatte, that der barmherzige Samariter seine milde Hand auf. Von den Vorräthen, welche diese treuen und braven Leute bei der Ausübung ihres schweren Dienstes in jenen Wildnissen immer bei sich führen, gab er mir, was ich nur wollte. Er rieb meine erstorbenen Füße, er sprach mir Trost zu, er hätte mich fortgetragen, wenn es möglich gewesen wäre.

Erst, nachdem ich dem Braven auf mein Ehrenwort versicherte, daß mir außer der Beschädigung meiner Füße nichts zugestoßen sei, verließ er mich. Trotz der sibirischen Kälte langte er, wie ich nachher erfuhr, schweißtriefend im Jägerhaus von Hinterriß an; so drängte es ihn, mir Hülfe zu schaffen. Nach einigen Stunden kamen die Söhne des vortrefflichen herzoglichen Forstwartes Neuner und zogen mich auf einem kleinen Schlitten über die unwegsamen Eispfade der Berge nach ihrem Vaterhaus. Dort wurde ich wie ein eigenes Kind gepflegt, und nicht der kleinste Gewinn, den ich aus meiner denkwürdigen Fahrt zog, ist die unauslöschliche Erinnerung an die Güte jener liebevollen Menschen im verlassenen deutschen Alpenthal. Dank dem braven Azzolini und der Familie Neuner’s wurden gleich die rechten Mittel ergriffen und so die schreckliche Gefahr, die aus Vernachlässigung oder Ungeschicklichkeit entspringen konnte, glücklich vereitelt. Es scheint, man muß in die Wüsten gehen, um die Hand solcher Menschen drücken zu können.

Als ich am nächsten Tage einen Blick in einen Spiegel warf, erstaunte ich: die fünfzehn Stunden in der kalten, trocknen, lichtvollen Luft der hochgelegenen Eisflächen hatten mich mehr gebräunt, als ein südlicher Sommer. Aber die Einwirkungen jenes Tages sind bei mir weiter nach innen, in’s Herz gedrungen, und mit diesem möchte ich gern der Schwachheit meiner Worte nachhelfen. Möge die Barmherzigkeit der Wackeren an ihrem Lebensglück belohnt werden!

  1. Die gesammte deutsche Presse, auch die Gartenlaube in Nr. 7 dieses Jahres, hat sich mit jener Winteralpenfahrt beschäftigt, die unserm geschätzten Mitarbeiter, dem Verfasser des fleißigen Buches: „In den baierischen Voralpen“ beinahe das Leben gekostet hätte. Die nachstehende Mittheilung, in welcher der kühne Wanderer selbst sein Abenteuer in fesselnder Weise schildert, wird daher sicher das allgemeine Interesse in Anspruch nehmen.
    Die Redaction