Textdaten
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Autor: Otto Sommerstorff
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Titel: Der Spukgeist
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 343–344
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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[343]

Der Spukgeist.

Der alte Raubgraf war ein Schuft,
Er stak so tief in Sünden,
Dass er in seiner Väter Gruft
Nicht Ruhe konnte finden.

5
Er spukt umher im ganzen Schloss

Des Nachts in allen Ecken,
Die Herrschaft und der Dienertross
Vergingen schier vor Schrecken.

[344]

Da hat sich einer aufgemacht,

10
Ein Knappe keck und munter,

Der stieg beherzt vor Mitternacht
Ins Gruftgewölb’ hinunter,

Und stellte einen – Spuknapf hin.
Da endete das Grausen,

15
Der Raubgraf blieb von nun ab drin

Und spukte nicht mehr draussen …


Otto Sommerstorff.