Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zoebl, Anton
Band: 60 (1891), ab Seite: 223. (Quelle)
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Zoch, Ctiboh (evangelischer Geistlicher, geb. zu Großdorf (Velko věs) in der Árvaer Gespanschaft Ungarns 15. März 1815, gest. 15. December 1865). Sohn eines Schullehrers, erhielt er seine erste Erziehung im Vaterhause, dann besuchte er die Schulen zu Käsmark, Gömör und Preßburg, in welch letzterer Stadt er die theologischen Studien beendete. Im Jahre 1836 übernahm er eine Erzieherstelle im Hause des Edelmanns Palugyay in Liptau, von wo er aber bald als Pfarrer nach Josenov in der Árvaer Gespanschaft berufen wurde. Am 19. Mai 1849 gerieth er als vermeintlicher Panslavist und Landesverräther in die Gewalt der magyarischen Rebellen, welche ihn bis zum 25. August in Haft behielten. Nach seiner Freilassung wurde er zum Mitglied und k. Actuar des Verwaltungsausschusses des Árvaer Comitates ernannt. 1854 erfolgte seine Berufung als Senior des Senioratconventes der Árvaer Bruderschaft, in welcher Stellung ihn im Alter von 50 Jahren der Tod ereilte. Auf schriftstellerischem Gebiete war Zoch weniger durch selbständige Werke – mit Ausnahme einiger Schulschriften und Kanzelreden – doch umso fleißiger als Journalist thätig. Schon als er noch Studiosus der Theologie in Preßburg war, gab er gemeinschaftlich mit Ljudevit Stur: „Plody učenců řeči českoslovencé“, d. i. Früchte der Schüler der čechoslavischen Sprache heraus, dann aber war er ein fleißiger Mitarbeiter der in Ungarn und Böhmen erscheinenden slovakischen und čechischen Zeitschriften, so des „Tatran“ und der „Hronka“ (1837), des „Světozor“ (1858), des von Lichard herausgegebenen Kalenders „Pokladnice“ und des Rieger-Malý’schen „Slovník naučný“, in welchen er Artikel schöngeistigen und anderen Inhalts veröffentlichte. Das Gesangbuch der slovakischen Kirchengemeinde evangelischer Confession (1841) [224] enthält auch geistliche Lieder seiner Feder. Slave mit Leib und Seele, war er Ausschußmann der slovakischen „Matice“ und auf Errichtung von Mäßigkeitsvereinen, Sonntagsschulen und Pfarrbibliotheken eifrigst bedacht.

Praha (Prager čechisches Blatt, 4°.). Redigirt von Julius Graf, 1868, Nr. 4, S. 63. – Šembera, (Alois Vojtěch), Dějiny řeči a literatury česko-slovenské. Věk novejší, d. i. Geschichte der čechoslavischen Sprache und Literatur. Neuere Zeit (Wien 1868, gr. 8°.) S. 310.
Porträt. Holzschnitt. Ohne Angabe des Zeichners und Xylographen in oben angeführter Praha S. 49.