Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Wurda, Karl
Nächster>>>
Wurm, Ernst
Band: 58 (1889), ab Seite: 276. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Alois von Wurm-Arnkreuz in Wikidata
GND-Eintrag: 127383255, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wurm, Alois|58|276|}}

Wurm, Alois (Architect, geb. in Wien am 26. Jänner 1843). Er ist ein Schüler der k. k. Akademie der Künste in Wien, in welcher er sich dem Architecturfache zuwendete und später unter van der Nüll und von Siccardsburg sich fortbildete. In der III. allgemeinen deutschen Ausstellung zu Wien (1868) erschien er, wenn ich nicht irre, zum ersten Male vor der Oeffentlichkeit, indem er die architektonischen Zeichenprojecte zu einer Villa, dann eines Hofschauspielhauses in Wien und einer Ansicht der Façade des Wasserburger’schen Hauses am Stadtpark ebenda vorlegte. In der Wiener Weltausstellung 1873 war er in der Abtheilung „Kunst“ vertreten: mit einem Projecte für das Wiener Rathhaus in fünf Blättern (Hauptfaçade, Seitenfaçade, Grundriß des Erdgeschosses, Grundriß des ersten Stockes und Perspectivansicht), mit einem Entwurf für das Berliner Parlamentsgebäude in zwei Blättern (Ansicht und Durchschnitt), mit einem Entwurf für das Ingenieurvereins-Gebäude in Wien in zwei Blättern (Façade und Grundriß), mit einer Darstellung des Palais Simon in Wien in drei Blättern (Ansicht, Durchschnitt und Grundriß) und mit einigen Villenprojecten. Als dann im Jahre 1877 aus Anlaß der Eröffnung der neuen k. k. Akademie der bildenden Künste eine historische Kunstausstellung veranstaltet wurde, befanden sich in der Abtheilung Architectur von unserem Künstler drei Concurrenzprojecte, und zwar für das Rathhaus in Wien in drei Blättern in Aquarell und getuschten Federzeichnungen, für das Rathhaus in Hamburg in vier Blättern in gleicher Weise wie das vorige und für das Parlamentshaus in Berlin in einer getuschten Federzeichnung; dann in einer gleichfalls getuschten Federzeichnung eine Ansicht des Palais des Herzogs von Nassau und eines Privathauses in Wien. Von Bauten, welche er ausführte, sind uns bekannt: das Militär-Curhaus in Marienbad, das Theater im Bade Hall in Oberösterreich, das Gebäude der Gartenbaugesellschaft in Moskau, das Palais des Herzogs von Nassau in Wien (III., Reisnerstraße) und die fürstl. Schwarzenberg’sche Häusergruppe in Wien (IV., Heugasse). Wurm ist Mitbegründer des Vereines „Wiener Bauhütte“ und im öffentlichen Leben als Gemeinderath der Wiener Großcommune thätig.

Das geistige Wien. Herausgegeben von Ludwig Eisenberg und Richard Groner (Wien 1889, Brockhausen und Bräuer, 8°.) S. 244. – (Zellner’s) Blätter für Theater, Musik u. s. w. (Wien) 1868, Nr. 75. – Neues Fremdenblatt (Wien, 4°.) 1868, Nr. 319: „Die Bildhauer, Kupferstecher, Baumeister auf der III. deutschen Kunstausstellung in Wien.“ Von Ludwig Eckart.