BLKÖ:Wattrang, Ignaz von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Wattmann, Jacob
Nächster>>>
Watzek, Gustav
Band: 53 (1886), ab Seite: 161. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Ignaz von Wattrang in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wattrang, Ignaz von|53|161|}}

Wattrang, Ignaz von (Priester der Gesellschaft Jesu, geb. zu Neusohl in Ungarn am 31. Juli 1739, gest. in Wien 19. November 1800). Gymnasium und Humanitätsclassen beendete er an dem für schwedische und dänische Zöglinge gestifteten nordischen Collegium in Linz und trat dann zu Wien in den Orden der Gesellschaft Jesu. Nach zweijährigem Noviciat wurde er 1761 Repetens humaniorum zu Leoben, lehrte hierauf 1762 die Rudimenta zu Görz, ebendaselbst 1863 die Grammatik, kam 1764 als Repetens Matheseos in das Collegium der Universität in Wien, wo ihm aber schon im folgenden Jahre das Lehramt der Geographie und Geschichte an der orientalischen Akademie übertragen wurde. Nun sich dem Studium der Theologie widmend, hörte er dieselbe durch vier Jahre am Collegium der Universität, erhielt 1768 die Priesterweihe und unterzog sich 1770 zu Neusohl der dritten Ordensprüfung. Darauf wurde er 1771 Präfect in der Theresianischen [162] Ritterakademie, 1772 Professor im Universitätscollegium zu Wien, 1773 Professor der Rhetorik und im October 1775 Präfect des Universitätscollegiums, nach fünfzehnjähriger Thätigkeit in letzterer Stelle, 1790, Repräsentant der Humanioren und Beisitzer des Studienconsesses der Universität. Außer verschiedenen Gelegenheitsschriften, welche er, ohne sich zu nennen, herausgegeben hat, sind von ihm gedruckt: „Rede auf Rudolf von Habsburg“ (Wien 1775, gr. 8°.); – eine lateinische Uebersetzung der griechischen Lobrede des Manasses Eliades auf den Fürsten der Walachei Johann Alexander Ypsilanti; die lateinische Uebersetzung und das griechische Original zusammen gedruckt erschienen 1781 in Leipzig in 4°.; – ferner die Uebersetzung in lateinische Hexameter des in griechischer Sprache verfaßten: „ὑμνος ἡρωικος προςφωνηθεις τῳ ὑψῃλοτατῳ πριγκιπι και αρχιδοκι Ἀυστριας Ἰωσηφ“ (Wien 1795, 4°.); – „Ode auf den Prinzen Wenzel Liechtenstein“ (Wien 1771). In seinem Nachlasse befanden sich mehrere noch ungedruckte Arbeiten über ältere Literatur.

Meusel (Johann Georg). Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Ausgearbeitet von – – (Leipzig 1815, Gerhard Fleischer der Jüngere, gr. 8°.) Bd. XIV, S. 421. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. VI, S. 38. – Allgemeiner literarischer Anzeiger, 1801, S. 1538. – Stoeger (Joh. Nep.). Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae, Ratisbonae 1856, schm. 4°.) p. 391. – (De Luca). Das gelehrte Oesterreich. (Wien) I. Bd., 2. Th. S. 243 [nach diesem geb. 30. Juli 1731]. Während ihn die österreichische National-Encyklopädie, dann Meusel und Stöger mit doppeltem t (Wattrang) schreiben, schreibt ihn de Luca mit einem einfachen (Watrang).