BLKÖ:Umlauf, Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 49 (1884), ab Seite: 23. (Quelle) | |||
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Peter Vok von Rosenberg [1847], ferner in den „Památki archeologické“, d. i. Archäologische Denkwürdigkeiten, und im „Boleslavan“, d. i. Der Bunzlauer, veröffentlichte. Im Jahre 1860 begann er das berühmte Werk des Erzherzogs Karl: „Grundsätze der Strategie“ ins Čechische zu übersetzen und gab es unter dem Titel: „Zásady strategie“ (Jungbunzlau 1862, Joseph Zwettl) heraus. In Handschrift hinterließ er eine Geschichte von Biala und eine solche von Bösig, ferner eine Abhandlung über altčechische Büchsenmacherei und einen Unterricht über das Geschützwesen, welche Manuscripte durch Betreibung des Prager Oberrealschulprofessors Karl Tieftrunk vom böhmischen Museum erworben wurden.
Umlauf, Joseph (k. k. Artilleriehauptmann, geb. zu Eisenbrod im Prager Kreise Böhmens am 19. Mai 1800, gest. 4. October 1869). Der Sohn eines Militärarztes. Nachdem er das Gymnasium zu Gitschin besucht hatte, trieb er in Klein-Skal zwei Jahre lang landwirthschaftliche Praxis, worauf er in Prag, 19 Jahre alt, als Cadet in das Corps der Budweiser Scharfschützen eintrat. Sodann kam er als Feuerwerker nach Wien, von da nach Italien, wo er, zum Oberfeuerwerker befördert, als Adjutant an die Seite des Majors commandirt wurde und nach neunjähriger Dienstzeit zum Lieutenant im 1. Artillerie-Regimente avancirte. Hierauf kam er als Oberlieutenant nach Prag. Als daselbst 1848 die Unruhen ausbrachen, mußte er mit seiner Batterie in die St. Wenzels-Vorstadt ausrücken, wo ihm ein Infanterie-Officier zu schießen anbefahl. Aber da dieser nicht sein Commandant war, weigerte sich Umlauf, den Befehl zu vollziehen, und schoß erst, als es ihm sein eigener Obercommandant gebot. Bald danach begann er zu kränkeln, suchte um Urlaub nach, den er in seiner Heimat verlebte, und dann bat er um seine Versetzung in den Ruhestand, die ihm auch mit Verleihung des Hauptmanns-Charakters gewährt wurde. Von seinem letzten Aufenthaltsorte Eisenbrod übersiedelte er 1851 nach Biala, wo er verschiedene historische Materialien zu sammeln begann und Einiges davon im „Časopis Musea království českého“, d. i. Čechische Museal-Zeitschrift, so z. B.: „Prava a nařízení lidu vojenskému od p. Petra Voka z Rožmberka“, d. i. Rechte und Einrichtung für das Kriegsvolk von- Slovník naučný. Redaktoři Dr. Frant. Lad. Rieger a J. Malý, d. i. Conversations-Lexikon. [24] Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger und J. Malý (Prag 1872, I. L. Kober, Lex.-8°.) Bd. IX, S. 781.