Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Trippamer, M.
Band: 47 (1883), ab Seite: 207. (Quelle)
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Trippel, A. (Landschaftsmaler, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt), Zeitgenoß. In den Fünfziger-Jahren lebte ein Künstler Namens A. Trippel als Landschaftsmaler in Wien. Er war Aquarellist, und ein Aquarell: „Partie aus einem Gebirgssee“, befand sich im Besitze des Feldmarschall-Lieutenants Freiherrn von Welden, und in der März-Ausstellung 1851 des österreichischen Kunstvereines in Wien war von ihm: „Ansicht eines Dorfes“, gleichfalls Aquarell, zu sehen. Ob er mit der Schaffhausener Künstlerfamilie Trippel, aus welcher der treffliche Bildhauer Alexander[WS 1] (geb. 1744, gest. 1793) und der jung gestorbene Maler Johann hervorgingen, mit dem Künstler Johann Heinrich, der sich mit seinen kleinen mit Verstand und Fleiß gemalten Bildern, deren mehrere der kaiserliche Hof in Wien erwarb, einen Namen gemacht, und mit dem Kupferstecher Leonhard Trippel (gest. 1792) verwandt ist, kann Herausgeber nicht sagen, da sie aber Alle Schaffhausener sind, möchte es schon sein. Der obenerwähnte Bildhauer Alexander Trippel, dessen herrliche Goethebüste aus dem Jahre 1790 sich in der großherzoglichen Bibliothek zu Weimar befindet und erst in neuester Zeit durch Ernst Arnold in Dresden als Lichtbild in den Handel kam, hat auch für Oesterreich insofern Bedeutung, als er in den Jahren 1792 und 1793 im Auftrage des Fürsten Joseph Schwarzenberg mehrere herrliche Werke vollendete, welche für ein Grabmonument bestimmt waren, das der Fürst Joseph seinem 1789 verstorbenen Vater auf der Herrschaft Wittingau in Böhmen errichten ließ. Diese Werke Trippel’s waren von solcher Vollendung, daß sie sogar für Arbeiten Canova’s gehalten wurden. Die von Trippel aus reinstem Carraramarmor gemeißelten und für das Schwarzenberg’sche Monument bestimmten Gebilde stellen vor: Themis, Ceres, den Genius des Todes und den seine Jungen mit eigenem Herzblut säugenden Pelikan. Trippel, der von dem Fürsten für seine Arbeiten 7000 Scudi erhalten hatte, starb bald darauf, erst 49 Jahre alt. [208] Als er im Jahre 1780 Abgüsse eines großen allegorischen Basreliefs auf den Teschener Frieden, wovon nach des Berliners J. C. Krüger Zeichnung J. L. Stahl in Nürnberg im Jahre 1785 den Kupferstich (gr. Qu.-Fol.) vollendete, an die Höfe von Wien und Berlin schickte, in der Hoffnung, eine Anstellung oder eine Pension zu erhalten, erfüllte sich dieselbe nicht, und so mußte er denn wieder, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, zu kleinen Brodarbeiten seine Zuflucht nehmen. Auch vollendete er zu einem Monumente für Kaiser Joseph II. einen Entwurf, der ihm aber nicht gelang. Doch später schwang er sich zu bedeutender Künstlerhöhe empor.

Neujahrsblätter der Künstlergesellschaft in Zürich 1808. – Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XIX, S. 94–97. – Frankl (Ludwig August), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) II. Jahrg. (1843) S. 95 u. f.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Alexander Trippel (Wikipedia).