BLKÖ:Trips, Berghe de, Adolph Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Trippel, A.
Band: 47 (1883), ab Seite: 208. (Quelle)
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Trips, Berghe de, Adolph Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt, gest. 1772). Er stammt aus belgischer Familie. (Siehe Näheres in der Genealogie S. 210 und Stammtafel.) Die Zeit seines Eintritts in die kaiserliche Armee ist nicht zu ermitteln, er diente aber zunächst in dem 1750 reducirten Dragoner-Regimente Preysing. Im Jahre 1739 wurde er Oberst im Huszaren-Regimente Splény und zeichnete sich als solcher 1741 in Schlesien wider die Preußen aus. Im Juni 1742 zum General-Feldwachtmeister befördert, stand er bald darauf im Armeecorps des Prinzen Karl von Lothringen vor Prag und brachte mit seinem Corps Huszaren den Franzosen, die einen Ausfall unternahmen, eine gründliche Niederlage bei. Im Jahre 1743 erfolgte seine Ernennung zum Inhaber des Pestvármegyer Huszaren-Regiments, welches er bis zu seinem 1748 erfolgten Uebertritt in holländische Dienste behielt, worauf es reducirt wurde. Mit diesem Regimenter das durch die Schönheit seiner Leute Parade machte, fügte er den Franzosen in Bayern vielen Nachtheil zu. Die kaiserliche Armee lag damals zwischen Brüssel, Etlingen und Durlach. Trips rückte mit seinem Corps dahin ab und erhielt seine Aufstellung bei St. Blasien. Anfang 1744 zum kaiserlichen Kämmerer ernannt, legte er am 20. April dieses Jahres zu Wien den Eid der Treue ab. Alsdann kehrte er zur vereinigten ungarisch-böhmischen Armee am Rhein, welche unter Commando der Feldmarschälle Prinz Karl von Lothringen und Graf Traun stand, zurück und erhielt seine Aufstellung im Reserve-Corps unter Feldmarschall-Lieutenant Nadasdy. Im Feldzuge 1745 focht er mit seinen Huszaren am 19. Juli am Rhein tapfer gegen die Armee Conti’s, griff Nordheim an und bezwang es. Später kämpfte er mit gleicher Bravour beim Angriffe der beiden Redouten gegenüber der Stadt Burghausen, dann bei Pfaffenhofen, wo er den flüchtenden Bayern starke Verluste beibrachte. Maria Theresia sandte aus diesem Anlasse dem tapferen General ihr reich mit Diamanten eingefaßtes Bildniß. Er wurde Feldmarschall-Lieutenant, vertheidigte 1746 den Posten bei Asche, trat aber 1748 aus den österreichischen Diensten in holländische über, in welchen er noch 24 Jahre thätig war und als General der Cavallerie 1772 starb. Neben Menzel und Trenck erscheint Trips als der dritte und bedeutendste Parteigänger der kaiserlichen Armee in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts.

[210] Thürheim (Andreas Graf), Feldmarschall Otto Ferdinand Graf von Abensberg und Traun 1677–1748 (Wien 1877, Braumüller, gr. 8°.) S. 157, 232, 233, 236, 239, 240, 241 und 266. – Derselbe. Feldmarschall Ludwig Andreas Graf von Khevenhüller-Frankenburg, seiner großen Herrscherin „treuer Vasall und Beschützer“ 1683–1744 (Wien 1878, Braumüller) S. 244, 251, 254, 256, 258, 261. – Ranfft (Mich.). Genealogisch-historische Nachrichten aller Begebenheiten, welche sich an den europäischen Höfen zugetragen haben (Leipzig 1739 u. f., Heinsius, 8°.) Bd. III, S. 301; Bd. IV, S. 190, 411.