BLKÖ:Menzel, Johann Daniel von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Menzel, Antonia
Band: 17 (1867), ab Seite: 377. (Quelle)
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Menzel, Johann Daniel von (kön. ungarischer Huszaren-Oberst, Geburtsort und Jahr unbekannt, gest. bei Stockstadt im Monat Juni 1744). Ein aus dem bayerischen Erbfolgekriege bekannter Parteigänger, der im sogenannten kleinen Kriege mit seinen Croaten – eigentlich Theißer und Maroscher Grenzern – unter Khevenhüller [Bd. XI, S. 225] gekämpft, und dessen Unternehmungen nicht selten sehr wirksam unterstützt, wenn auch hin und wieder durch die Ausschreitungen seiner Raubhorde gefährdet hat. Er hatte früher in Rußland gedient, und die Kenntniß der dort erworbenen slavischen Sprache kam ihm, als er unter Khevenhüller das Commando der Theißer und Maroscher Grenzer erhielt, gut zu Statten. Aus russischen trat er in sächsische und aus diesen in österreichische Dienste. In diesen erhielt er zur Zeit des Erbfolgekrieges, als Khevenhüller 1742 ein Armeecorps zusammenzog, welches theilweise aus Truppen bestand, wie die südslavischen Nebenländer Ungarns sie aufzubringen vermochten, das Commando einer Abtheilung Grenzer, in welcher Stellung er sich gleich seinem Collegen, des nur ungleich wilderen Trenck, durch persönliche Tapferkeit und waghalsigen Unternehmungsgeist ausgezeichnet hat. Zuerst hatte sich Trenck, der später so bekannt gewordene Parteigänger, angeboten, die Führung eines Freicorps zu übernehmen. Aber General Graf Neipperg war nicht der Ansicht, daß Trenck der rechte Mann sei, um ein solches Corps in einer der Sache der Kaiserin wirklich ersprießlichen Weise zu führen, und so erhielt der frühere sächsische Major Menzel, der als Oberstlieutenant zu Oesterreich übergetreten war, das Commando. Zu den bemerkenswertheren Unternehmungen Menzel’s, von den einzelnen Handlungen persönlicher Bravour abgesehen, gehören die Besetzung Schärdings, dann sein panischen Schrecken verbreitendes Erscheinen vor den Thoren Münchens, [378] worauf seine Beförderung zum Obersten erfolgte, da Khevenhüller die glücklichen Erfolge, von denen das Eindringen österreichischer Streitkräfte auf bayerisches Gebiet begleitet war, namentlich dem General Bernklau [Bd. I, S. 117] und dem Oberstlieutenant Menzel zuschrieb, welchen letzteren er auch zur oberwähnten Beförderung vorschlug; dann im August 1743, als er im Elsaß und Lothringen einbrach, und der angsterfüllten Bevölkerung in Proclamationen die Befreiung von dem „unerträglichen französischen Joche“ ankündigte. Als bald nach Beginn des Feldzuges im Jahre 1744 Prinz Karl von Lothringen, um seinen Gegner zu täuschen, sich anstellte, als wolle er mit seinem Heere den Rhein überschreiten, und zum Scheine an verschiedenen Puncten Vorbereitungen hiezu machte, wurde Menzel, als er unweit von Worms, bei Stockstadt, die Tiefe des Rheins untersuchte, von einer französischen Schildwache erschossen.

Arneth (Alfred Ritter von), Maria Theresia’s erste Regierungsjahre (Wien 1864, Braumüller, gr. 8°.) Bd. II (1742–1744), S. 6, 15, 16, 18, 22–24, 90–92, 95, 131, 264, 269, 270, 394, 465. – Porträte. 1) Unterschrift: Herr Johann Daniel von Menzel, Sr. königl. Maj. von Ungarn würcklicher (sic) Husaren-Obrister. Kupferstich o. Ang. d. Z. u. St.; – 2) G. Bodenehr sc. (Hüftbild, Fol., Schwarzk.); – 3) von demselben, zu Pferde, mit Gefolge (Fol., Schwarzk.), die beiden letzteren selten. –