Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Teitl (Bildhauer)
Band: 43 (1881), ab Seite: 221. (Quelle)
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Tejček, Martin (Maler, geb. in Prag um 1780, gest. ebenda 1847). Die Schulen besuchte dieser Künstler in Prag wo er unter Ludwig Kohl [Bd. XII, S. 292] so entschiedene Fortschritte im Zeichnen machte, daß er im Jahre 1802 für eine Zeichnung nach einem Bildnisse von Karl Skreta den zweiten Preis erhielt. Bei einer am 15. Jänner 1803 abgehaltenen Feier der Privatgesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Prag erkannte ihm dieselbe für eine Zeichnung nach dem Gypsabgusse eines Amors den ersten Schulpreis, nämlich die silberne Medaille, zu. Unter Bergler’s Leitung widmete er er sich bald ganz der Malerei und besuchte dann auch, um sich in derselben zu vervollkommnen, verschiedene Kunstakademien des Auslandes, wo er die besten Meister älterer und neuerer Schule studirte. Nach Prag zurückgekehrt, ließ er sich daselbst als Maler nieder und erlangte in kurzer Zeit durch seine Arbeiten einen solchen Ruf, daß er für einen der besten heimischen Künstler im zweiten Viertel des laufenden Jahrhunderts galt. Er malte Historienbilder, Genrestücke, Bildnisse, auch Landschaften und bekundete in allen seinen Arbeiten Originalität in der Auffassung, sowie eine große technische Gewandtheit. Mehrere seiner Zeichnungen und Gemälde wurden auch in Kupfer und Stahl gestochen, so z. B. das Titelblatt zu des Generalmajors und böhmischen Poeten Matthias Milota Zdirad Pollak [Bd. XXIII, S. 78] Werke: „Vznešenost přirody“, d. i. Die Erhabenheit der Natur, das im Jahre 1817 bei Vetterle in Wildenbrunn erschienen ist. Auch hat er eine besondere Art in Tempera zu malen erfunden, durch welche seine Gemälde ebenso an malerischer Wirkung als an [222] Dauerhaftigkeit gewannen. Auf die Prager Ausstellung des Jahres 1824 brachte er drei Landschaften. Diese zeichneten sich weniger durch Wiedergabe eines bestimmten landschaftlichen Charakters als durch die Treue in der Charakteristik der Bäume aus, welche in verschiedenen Arten gruppenweise in den Bildern hingestellt waren. Auf der Ausstellung des folgenden Jahres gefielen von ihm zwei lebensgroße Brustbilder, „Den Heiland“ und „Die Gnadenmutter“ darstellend, und eine Nachbildung des Gemäldes „Der englische Gruß“ von Bergler.

Dlabacz (Gottfried Joh.)[WS 1], Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 18153, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. III, S. 255. – Kunst-Blatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) 1824, S. 207; 1825, S. 158 und 159. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVIII, S. 162.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Dlabacz (Gottfried Jos.).