Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 7. (Quelle)
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Szegfi, Moriz (ungarischer Schriftsteller, geb. im Dorfe Szil im Somogyer Comitate Ungarns im Jahre 1827). Seine Studien machte er in Pesth, Prag und Berlin. 1848 befand er sich in Pesth als Secretär eines Vereines, welcher sich die Förderung und Verbreitung der ungarischen Sprache zur Aufgabe gestellt hatte. Noch im nämlichen Jahre erhielt er eine Anstellung in einem Ministerium (des Handels?), in welchem er auch nach der Revolution verblieb und im Laufe der Jahre zum Secretär vorrückte. Als 1875 das Cabinet Tisza-Wenckheim die Zügel der Regierung in Ungarn ergriff, fand auch Baron Ludwig Simonyi als Handelsminister einen Platz in demselben. Das Erste, was Letzterer vornahm, war eine Reduction des Personals seines Ministeriums, welche in der Entlassung des Ministerial-Secretärs Moriz Szegfi gipfelte. Ungeachtet sich mehrere Journalisten und Schriftsteller, wie Jókai, Szathmáry, Koloman Tóth, verbanden, um Simonyi von diesem Vorhaben abzubringen, ließ sich dieser doch nicht dazu bewegen. Damals richtete Koloman Tóth im Corridor des Parlamentsgebäudes in Gegenwart mehrerer Collegen an Baron Simonyi folgendes Wort: „Dieser Szegfi ist ein sehr fleißiger und ordentlicher Mensch, schicke ihn nur weg, Du hast schon Recht, aber in einem Jahre wirst Du auch nicht mehr Minister sein“. Er hatte richtig prophezeit, was freilich keiner besonderen Seherkraft bedurfte. Simonyi wurde schon im Frühjahr 1876 bei Verhandlung über den Bankausgleich seines Amtes enthoben. Frühzeitig beschäftigte sich Szegfi mit literarischen Versuchen. Nachdem er anfangs für die vom ungarischen St. Stephansvereine herausgegebene Zeitschrift „Religio“ verschiedene Arbeiten, meist Uebersetzungen geliefert hatte, warf er sich auf die Novellistik und schrieb viele Novellen für ungarische Unterhaltungsblätter; im Buchhandel kam von ihm heraus: „Kis bajok nagy gondok“, d. i. Kleine Uebel, große Sorgen, zwei Bände (Pesth 1856): anfänglich mit dem Titel: „Az élet harczai“, d. i. Kämpfe des Lebens, angekündigt, welchem mit Beifall aufgenommenen Romane ein zweiter; „A harmadik Szomzéd“, d. i. Der dritte Nachbar, zwei Theile (Pesth 1857) folgte. Später heiratete er Emilia Kanya [siehe die Vorige] und war ihr wohl bei Begründung des „Családi kör“ behilflich.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) 1. Theil, S. 541 Zweiter (den ersten ergänzender) Theil, S. 418. – Ungarns Männer der Zeit. Biographien und Charakteristiken hervorragender Persönlichkeiten... Aus der Feder eines Unabhängigen (Prag 1862, A. G. Steinhauser, 12°.) S. 190 [nennt ihn Maurus statt Moriz Szegfi].