Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 41 (1880), ab Seite: 202. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Károly P. Szathmáry in Wikidata
GND-Eintrag: 122109902, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Szathmáry, Karl|41|202|}}

Szathmáry, Karl (Schriftsteller, geb. zu Szilágysomlyó in Siebenbürgen am 24. Juli 1831). Die Nachrichten, welche die unten verzeichneten Quellen über den in Rede Stehenden bringen, lauten so verworren, daß sich etwas Bestimmtes aus ihnen nicht ableiten läßt. In Danielik-Ferenczy’s „Magyar irók“ stoßen wir auf zwei Schriftsteller des Namens Karl Szathmáry, welche zwei verschiedene Personen zu sein scheinen, doch treffen die darin mitgetheilten biographischen Nachrichten über dieselben mit denen anderer Quellen nicht überein. Unser Karl, eines Schneiders Sohn, machte seine Studien in Debreczin und Pesth; 17 Jahre [203] alt, als 1848 die Bewegung in seinem Vaterlande ausbrach, ging er unter die Honvéds. Nach niedergeworfenem Aufstande lebte er zunächst als Erzieher in Pesth, zugleich literarisch sich beschäftigend, dann trat er in eine Redaction ein und wurde bald selbst Redacteur. 1858 unternahm er eine größere Reise nach Deutschland, Frankreich und England, erhielt 1867 eine Professur, lebte im Jahre 1868 in Paris und wurde 1869 in den ungarischen Reichstag gewählt. Was seine schriftstellerische Thätigkeit betrifft, so soll er zuerst im „Erdélyi Hiradó“, d. i. Siebenbürger Zeitung, vor die Oeffentlichkeit getreten sein, dann für Garay’s „Regélő“, d. i. Der Erzähler, und für Frankenburg’s „Életképek“, d. i. Lebensbilder, gearbeitet und in der Folge als Mitredacteur in Kossuth’s „Pesti Hirlap“ und nach dessen Aufhören im „Közlöny“ gewirkt haben. Die Titel seiner im Drucke erschienenen Schriften sind: „Az ó Conservativek és uj Magyarország“, d. i. Die Altconservativen und Neu-Ungarn (Pesth 1850); – „Az utólsó ifju“, d. i. Der letzte Jüngling, historische Novelle, im „Hölgyfutár“ abgedruckt; – „Sirály“, d. i. Die Seemöve, Roman in drei Bänden (Pesth 1855); – „Samil“, d. i. Schamyl, drei Bände (ebd. 1857); – „Magyarhon fénykora. Történeti regény“, d. i. Ungarns Glanzperiode. Historischer Roman, drei Bände (ebd. 1857; 2. Aufl. 1868); – „Izabella. Történeti regény“, 2 kötet, d. i. Isabella. Historischer Roman in zwei Bänden (Pesth 1860, Mor. Ráth, 8°.); – „Történeti alakok“, d. i. Geschichtliche Gestalten (Pesth 1860, M. Ráth); – „A Bujdosók. Történeti regény“, 2 kötet, d. i. Die Flüchtlinge. Historischer Roman (ebd. 1862, 8°.); – „A kosztolányi hölgyek. Történeti regény két kötetben, d. i. Die Frauen von Kosztolány. Historischer Roman in zwei Bänden (Klausenburg 1864, Stein, 8°.); – „Az ábrándozók. Történeti regény“, 2 kötet, d. i. Die Schwärmer. Historischer Roman, zwei Bände (Pesth 1866, Mor. Ráth, 8°.). Unter dem Pseudonym Apafi schrieb er zu Beginn seiner literarischen Laufbahn sowohl in den „Csokonai lapok“, d. i. Csokonai-Blätter, als im „Magyar irók Albuma“, d. i. Album ungarischer Schriftsteller. Auch gab er im Jahre 1856 das „Gyulaer Ueberschwemmungsbuch“ (Gyulai árvizkönyv) heraus. Zum Schlusse erwähnen wir noch, daß ein von Kertbeny ins Deutsche übertragener Aufsatz Szathmáry’s über „Kindergärten“ – wenn dieser nicht den zweiten unten in den Quellen genannten Karl von Szathmáry zum Autor hat – im ersten Hefte des bei O. Löwenstein in Berlin 1872 herausgegebenen Werkes „Ungarn und Deutschland“ abgedruckt ist.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Emich 8°.) I. Theil, S. 534. Zweiter den ersten ergänzender Theil, S. 298 und 418. – Ungarns Männer der Zeit. Biographien und Charakteristiken hervorragender Persönlichkeiten... Aus der Feder eines Unabhängigen (Prag 1862, A. G. Steinhauser, 12°.) S. 190. – Válkai (Imre), Magyar irók és művészek ismeretése, d. i. Bekannte ungarische Schriftsteller und Künstler (Wien 1838, Leopold Sommer, 8°.) S. 81.