BLKÖ:Straßgschwandtner, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 39 (1879), ab Seite: 279. (Quelle) | |||
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Hildegarde); – 1863, im Februar: „Spazierritt“ (550 fl.); – 1868, im Juli: „Das Rehblattern“, – „Jäger“, Oelbild (beide Eigenthum des Herrn Maj. Joseph Sailler); – „Jäger“, Zeichnung [Eigenthum des Grafen [280] Crenneville); – „Der Wildschütz“ (Eigenthum des Herrn Dav. Singer); – „Vorposten“, Oelbild; – 1870, im Mai: „Der Rosshändler“ (Eigenthum des Herrn Granichstätten); – 1871, im December: „Uhlanenpatrouille im Walde nach dem Feinde spähend“; – in der III. allgemeinen deutschen Kunstausstellung in Wien, im September 1868: „Der Kriegsgefangene“, Oelgemälde; – „Der Pferdehändler“, Oelg.; – „Araber im Hinterhalt“, Oelgemälde; – in der I. großen internationalen Kunst-Ausstellung in Wien, im April 1869: „Ein Morgen aus dem Reiterleben“ (300 fl.); – „Des Reiters letzter Gruss an seine Fahne“ (300 fl.); – „Hundegespann“; – in der II. großen internationalen Kunst-Ausstellung in Wien, im April 1870: „Der Steinwagen“; – „Fourageur“ (280 fl.); – in den Ausstellungen des Wiener Künstlerhauses 1869: „Zum Abmarsche“ (300 fl.); – 1870: „Zur Stärkung“ (400 fl.), und 1874: „Wallenstein’s Reiter im Hinterhalte“. – Sein großes Gemälde „Die Schlacht von Aspern“ erschien nach einer Zeichnung von J. Schönberg in der „Neuen Illustrirten Zeitung“ (Wien, Zamarski) im Jahrgang 1875, Nr. 21. – Von anderen Arbeiten des Künstlers sind mehrere Bilder und Cartons zu nennen, welche in der aus Anlaß der Eröffnung der neuen k. k. Akademie der bildenden Künste stattgefundenen Ausstellung im Jahre 1877 zu sehen waren, und zwar: „Kosaken“, auf Holz gemalt (bezeichnet und Datum 1865, Eigenthum des Herrn L. Lobmayer); – „Ein Ueberfall“, gleichfalls auf Holz gemalt (bezeichnet und Eigenthum des Herrn B. Krzisch); – „Türkische Reiter auf der Flucht“ (bezeichnet und Eigenthum des Herrn Franz Mayer), und zwei Cartons: „Schuttfuhrwerk“ (bezeichnet und Eigenthum des Barons Mayr von Melnhof) und „Jagd auf Kaninchen“ (bezeichnet und Datum 1867, Eigenthum des Kunsthändlers Herrn O. Miethke); – in der XXI. Kunstauction der Kunsthändler Miethke und Wawra im März 1870 kamen zwei auf Holz gemalte Oelbilder: „Kosaken auf Vorposten“ (bezeichnet Toni Straßgschwandtner, 1856) und „Postillon sein Pferd in den Stall führend“ (auch mit dem Namen des Künstlers bezeichnet) zum Verkaufe; – in einer im Jahre 1869 von dem Kunsthändler Alex. Posonyi veranstalteten Auction befanden sich ein auf Carton gemaltes Bild: „Das Rehblatten“ (bezeichnet 1867), und eine Bleistift-Zeichnung: „Ruhende Chevauxlegers“ (bezeichnet 1854); – die im November 1870 versteigerte Kunstsammlung des Marcus Amodeo in Triest enthielt ein auf Holz gemaltes und signirtes Oelbild: „Der vor einer vorbeiziehenden Truppe sich verbergende Fourageur“. – In der modernen Abtheilung der k. k. Gemälde-Galerie im Wiener Belvedere ist der Künstler durch ein köstliches Bild: „Fatale Situation“ vertreten, es ist auf Leinwand gemalt und „Anton Straßgschwandtner, Wien 1856“ bezeichnet. Es zeigt russische Soldaten, welche mit einem beutebeladenen Esel, der sich aber weigert, einen Steg zu überschreiten, ihren Verfolgern zu entkommen suchen. Wie geschätzt die Arbeiten des Künstlers noch heute sind, dafür spricht der Umstand, daß in einer Zeit, wie die unserige, in welcher in Folge der durch ganz Europa herrschenden finanziellen Nothlage die besten Künstler feiern, in der Auction der Oelzelt’schen Galerie in Wien (18. und 19. November 1878) Straßgschwandtner’s Bild: „Der Steinwagen“ [281] den verhältnißmäßig hohen Preis von 600 fl. erzielte. Aber der Künstler hat nicht nur Oelbilder gemalt, aus seiner Hand gingen auch ziemlich viele und darunter sehr beliebte lithographirte Blätter hervor. Von diesen nennen wir nur außer dem nach F. Gauermann lithographirten „Der Kohlenmeiler“. folgende nach seinen eigenen Zeichnungen: „Die Rückkehr ins Dorf“, – „Der Sturm auf Ofen“, – „Oesterreichs Heerführer“, – „Batterie Schneider“, worin er eine Heldenthat des k. k. Artillerie-Hauptmanns Franz Ritter von Schneider [Bd. XXXI, S. 15] verherrlichte, – „Der Reiter und sein Roß“, – „Grab Kopal“; – mehrere Blätter in dem bei Paterno in Wien erschienenen „Oesterreichischen Heldensaal“, an welchem sich außer ihm noch Freisauf und Katzler betheiligten; – „Kosaken“, – „Russische Infanterie“; – dann einige Blätter in der von L. J. Neumann verlegten Serie: „Circus Renz“. – Auch gab er noch mehrere Serien Lithographien heraus, u. zw.: „Die k. k. österreichische Armee nach der neuesten Adjustirung“. 5 Blätter., Quer-Folio (Wien bei Stammler und Karlstein, 63/4 Reichsthaler); – „Reitunfälle und Pferdelaunen“, 18 Blätter, Original-Lithographien, Qu.-Fol. (ebd., 12 Reichsthaler); – „Jagd-Album“, 40 Blätter Jagdarten, Original-Lithographie im Tondruck (Wien bei Paterno, 241/2 Reichsthaler), und „Jagd-Abenteuer. Humoristisch dargestellt“, 12 Bl., Qu.-Roy.-Fol. (Wien bei Stammler und Karlstein, 10 Reichsthaler). – Straßgschwandtner hat sich in seinen Soldatenbildern und Jagdstücken ein Doppelgenre geschaffen, das er gegenwärtig in Oesterreich allein und nicht ohne Erfolg beherrscht. In seinen Soldatenbildern gibt er hübsche und kecke Proben aus dem Leben des Kriegers im Kampf und Frieden. Wir hörten ihn einmal und nicht mit Unrecht den österreichischen Raffet nennen. Weniger glücklich ist er in seinen Jagdbildern, die stark in Manier ausarten und mit den köstlichen Stücken eines Guido Hammer, Kröner, Bodmer, Decker u. A. sich nicht messen können. Wenn aber das Müller-Klunzinger’sche Lexikon „Die Künstler aller Zeiten und Völker“ des Künstlers Können und Schaffen mit den Worten zusammenfaßt: „Straßgschwandtner in Wien ist ein Zeichner und Maler der Gegenwart, der ohne besonderes Talent Landschaften, militärische Scenen und Jagdgeschichten zeichnet und malt, die er selbst lithographirt“, so ist das eine an Ungerechtigkeit grenzende Härte, die nach keiner Seite hin eine Berechtigung hat.
Straßgschwandtner, Anton (Thiermaler, geb. im Jahre 1827). Er ist der Sohn eines Lederhändlers. Im December 1843 wurde er als Zögling in die k. k. Akademie der bildenden Künste aufgenommen, wo er sich dem Landschaftsfache widmete. Bereits nach zwei Jahren beschickte er die Ausstellung bei St. Anna zu Wien mit einem „Thierstück“, einer „Landschaft mit Staffage“ und einer „Partie bei Schottwien“. – Die Ausstellung des nächsten Jahres, 1846, brachte von seiner Hand drei Soldatenstücke: ein „Gefecht zwischen französischen Dragonern und Gardekosaken“ (200 fl.), – ein „Reitergefecht“ (85 fl.) und einen „Hinterhalt“ (65 fl.); – an der Ausstellung von 1847 betheiligte er sich mit dem Bilde: „Plündernde Kosaken“ (300 fl.); – an jener von 1848 mit einer „Soldatenscene“ (150 fl.) und einem Thierstück: „Heimkehrendes Beutepferd“ (400 fl.). – Nach einer mehrjährigen Pause, während welcher der Künstler verschollen schien, trat er in der Februar-Ausstellung 1854 des österreichischen Kunstvereins mit drei Bildern: „Der Pferdehändler“; – „Die Flucht“; „Irreguläre Kosaken“ (280 fl.), auf und nun sah man seine Arbeiten öfter in Ausstellungen, so: 1855, im Juni: „Vedetten in der Krim“ (250 fl.); – im Juli: „Russische Soldaten von der Fouragirung heimkehrend“ (700 fl.); – 1856, im Februar: „Escorte eines gefangenen englischen Glaciers in der Krim“, Bleistiftzeichnung; – im April: „Die fatale Situation“ (450 fl.); – und in der Naturforscher-Ausstellung d. J.: „Vorposten, tiraillirende Infanterie“; – „Avantgarde“; – „Schleichpatrouille“; – „Ein Kriegsgefangener“; – „Türkische Reiter die Leiche eines gefallenen russischen Officiers plündernd“; – 1861, im September: „Reitergruppe“ (500 fl.); – „Reiter Scharmützel“ (1200 Francs); – im November: „Aus dem italienischen Feldzuge“ (Eigenthum der Erzherzogin- National-Zeitung (Berlin) 1858, Nr. 514. „Die allgemeine deutsche Kunstausstellung in München“. Von Ernst Förster. – Wanderer (Wiener polit. Blatt) 1868, Nr. 278: „Allgemeine deutsche Kunstausstellung“. – Der Salon. Wochenschrift. Redigirt von Joh. Nordmann (Wien, Wallishausser, gr. 8°.) II. Jahrg. (1854), Bd. I, im Beiblatt „Wiener Kunstblatt“, S. 20: „Februar-Ausstellung“. Von Aigner. – Monats-Verzeichnisse des österreichischen Kunstvereins, 1854, Februar; 1855, Juni, Juli; 1856, Februar, April; 1861, September; 1863, März; 1868, Juni, Juli und August; 1870, Mai; 1871, December. – Kataloge der Jahres-Ausstellungen der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien (8°.) 1845–1848. – Le Nord (Brüsseler polit. Blatt) 1864, Nr. 359, in der Rubrik „Varietés: Le monde des arts“. Der Berichterstatter Petrus Cuyp meldet: „Parmi les artistes dont les oeuvres seront exposées et offertes à l’attention publique il en est un, – un Allemand ou un Hollandais – dont le nom est [282] inscrit pour la première fois dans les Catalogues. Ce nom est si étrange, que je ne puis résister à l’envie de le citer en faisant tous mes efforts pour le copier avec une exactitude historique. L’artiste s’apelle: Antoni Strassgschwandtner!!“ [!! Die zwei letzten Ausrufungszeichen gehören dem Herausgeber.]. – Neues Wiener Tagblatt, 29. Jänner 1874, Nr. 29, in der Rubrik „Theater und Kunst“.