BLKÖ:Seckendorf, Leo Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Seckendorf, Wappen
Band: 33 (1877), ab Seite: 268. (Quelle)
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Seckendorf, Leo Freiherr von (k. k. Landwehr-Hauptmann, geb. zu Wonfurt bei Hasfurt in Franken 1773[WS 1], gest. den Heldentod bei Ebelsberg 6. Mai 1809). Die Studien beendete er zu Jena und Göttingen, dann trat er in den Staatsdienst und wurde 1798 Regierungsassessor in Weimar, wo durch seinen Umgang mit Göthe, Herder, Schiller und Wieland sein poetisches Talent geweckt und genährt wurde. Im Jahre 1802 ging er als württembergischer Kammerherr und Regierungsrath nach Stuttgart, wurde aber da dem Großherzoge, nachmaligem Könige, mißfällig, des Majestätsverbrechens angeklagt und erst in Solitude, dann in Hohenasperg gefangen gehalten. Im Jahre 1805, beim Nahen des österreichischen Vortrabs, den sein Oheim befehligte, freigelassen, begab er sich zunächst zu seinen Verwandten nach Franken, später aber, da sein Bruder erkrankt war, nach Wien, wo er nunmehr blieb, 1809 in die österreichische Landwehr eintrat und mit derselben, unter Hiller in’s Feld zog. Bei Ebelsberg [269] an der Traun, wo die Wiener unter Küffel und Rudolph Graf Salis-Zizers [Bd. XXVIII, S. 108] mit einer Bravour und Todesverachtung ohne Gleichen fochten, schwer verwundet und in ein Haus gebracht, fand er dort den Tod in den Flammen, welche den von dem Geschützfeuer des Kampfes in Brand gesteckten Markt einäscherten. Seckendorf war ein glühender Patriot und beschäftigte sich mit Vorliebe mit schöngeistiger Literatur. Von ihm selbst sind erschienen: „Blüthen griechischer Dichter“ übersetzt (Weimar 1800, 8°.); – „Neujahrs-Taschenbuch von Weimar auf das Jahr 1801“ (Weimar, Gädike, 12°.), worin sich u. a. Göthe’s Festspiel „Paläofron und Neoterpe“ abgedruckt befindet; – „Oster-Taschenbuch von Weimar auf das Jahr 1801 (Weimar, 12°.); – „Taschenbuch für Weimar auf das Jahr 1805“ (ebd., 12°.); „Musenalmanach für das Jahr 1807“ (Regensburg, 12°.); – „Derselbe für das Jahr 1808“ (ebd., 12°.). In Gemeinschaft mit dem Wiener Johann Ludwig Stoll gab er im Jahre 1808 in Wien den „Prometheus, eine[WS 2] Zeitschrift für die höhere Bildung des Menschen“ heraus, deren weiteres Erscheinen wohl durch die kriegerischen Ereignisse des Jahres 1809 unterbrochen wurde.

Der Fortschritt (Wiener polit. Blatt) 1859, Nr. 12 im Feuilleton: „Zur Geschichte der Wiener Freiwilligen“. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien, 8°.) Bd. IV, S. 639. – Goedeke (Karl), Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. Aus den Quellen (Hannover 1863, L. Ehlermann, 8°.) Bd. III, S. 55, Nr. 27.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Nach Theodor Schön (in ADB:Seckendorff-Aberdar, Leopold Freiherr von) geboren 1775 zu Ansbach.
  2. Vorlage: ein.