ADB:Seckendorff-Aberdar, Leopold Freiherr von
Seckendorff: Franz Karl Leopold (Leo) Freiherr v. S.-Aberdar, geboren am 2. Dec. 1775 zu Ansbach (nicht 1773 zu Wonfurt) als Sohn des ansbachischen Kammerherrn und Geheimen Regierungsrathes Freiherrn Christoph Albrecht v. S.-A. (geboren am 12. Juni 1748, † am 4. September 1834) und dessen Gattin Friederike Christiane Wilhelmine, geb. Freiin Stiebar v. Buttenheim (geboren am 12. Januar 1755, † 1808). Er studirte in Göttingen und Jena Jurisprudenz, war 1798–1802 herzoglich sachsen-weimarischer Regierungsassessor, verkehrte in Weimar mit Goethe, Schiller, Herder, gab durch diese angeregt 1800 eine Uebersetzung der „Blüthen griechischer Dichter“ heraus, ferner 1801 ein „Neujahrs- und Ostertaschenbuch von Weimar“. 1802 wurde er herzoglich württembergischer Kammerherr und Regierungsrath, 1805 unter der Beschuldigung der Theilnahme an revolutionären Umtrieben verhaftet, auf der Solitude, später dem Asperg eingesperrt, doch noch im selben Jahr freigelassen, lebte 1805–1808 litterarisch beschäftigt bei Verwandten in Franken, gab 1805 ein „Taschenbuch für Weimar“, 1807 und 1808 einen „Musenalmanach“ heraus. Er zog 1808 nach Wien, wo er die Zeitschrift „Prometheus“ herausgab, trat 1809 beim Ausbruch des Kriegs als Hauptmann in die österreichische Landwehr, wurde am 6. Mai 1809 bei Ebelsberg an der Traun verwundet und fand an demselben Tag seinen Tod in den Flammen eines Hauses, wohin er gebracht worden war. Glühender Patriotismus charakterisirt seine Werke.
- Wurzbach, Lexikon (wo weitere Litteratur angegeben ist). – Neues Stuttgarter Tagblatt vom 5. Februar 1890, Nr. 29 (Verschwörungen).