BLKÖ:Schmitner, Franz Leopold

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 30 (1875), ab Seite: 332. (Quelle)
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Schmitner, auch Schmittner, Franz Leopold (Kupferstecher, geb. im Jahre 1703, gest. zu Wien 25. März 1761). Von den Eltern nichts weniger als für die Kunst, die nicht immer ein sicheres Auskommen gewährt, bestimmt, mußte er das Schlosserhandwerk erlernen, übte sich aber, da er Lust zum Zeichnen hatte, fleißig darin und begann zuletzt aus eigenem Antriebe in Kupfer zu ätzen. Später nahm er bei Andreas Schmutzer Unterricht im Stechen und um 1740 begann er als selbstständiger Künstler in Wien zu arbeiten, wo er im Alter von 59 Jahren starb. Von seinen Blättern sind zu nennen: das Bildniß eines Kirchenfürsten mit dem Distichon: Ecce Sacerdotem Magnum, quem purpura vestit | Crux ornat, cingunt pallia | mytra tegit | Quid Magno hoc maius? tanti sub principis umbra | Se condunt ambo, Filius atque Pater, bezeichnet: F. L. Schmitner sc. Viennae (gr. schm. 4°.) Die Basis, auf welcher das ovale Bildniß aufgesetzt, zeigt das von dem Cardinalshute mit den Schnüren überhöhete Wappen; – „Kaiser Franz I. Stephan“, radirtes Blatt (4°.); – „Kaiserin Maria Theresia“, nach Meytens, rad. Blatt (4°.); . – „Der Besuch der Maria bei Elisabeth“, nach F. Mayr (Qu. Fol.): – „Sta. Catherina de Riccis reicht dem Heiland das Herz“, nach F. S. Kobler, bez.: F. Schmittner sc. (Fol.); – „Christus treibt die Verkäufer aus dem Tempel“, nach F. Mayr (Qu. Fol.), Gegenstück zu dem „Besuch Maria’s“ und gleich diesem mit S.’s Namen bezeichnet; – „Sanct Benedict kauft die Sclaven los“, nach C. F. Palko, bez.: F. L. Schmitner sc. (Qu. Fol.); – „Abbildung des Crucifixes in der Abtei Melneck (?)“, zwei Blätter: vordere und rückwärtige Ansicht (Fol.); – „Ansicht eines Grabmals in der Marienkirche zu Wien“ (gr. Fol.); – „Darstellung der Illumination anlässlich der Geburt des Erzherzogs Joseph 1741 in Wien“, nach Wieden (?) (s. gr. Qu. Fol.); – „Darstellung der Beleuchtung bei der Geburt des Erzherzogs Karl Joseph 1745“, Danne inv., Fr. Leop. Schmittner sc. (s. gr., Fol.). Sch.’s Blätter sind sauber gestochen, sein Grabstichel zeigt wenig Charakteristisches, keinen besonderen Schwung, aber die Arbeit ist immer sorgfältig und rein. Er scheint meist um Verdienst gearbeitet zu haben, daher die Zahl eigentlicher Kunstblätter ziemlich klein ist. Auf Blättern des Künstlers, die ich selbst besitze, finde ich ihn immer mit einem t, Schmitner, geschrieben.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann, 8°.) Bd. XV, S. 373.