BLKÖ:Rähmel, Achaz Gottlieb
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 24 (1872), ab Seite: 212. (Quelle) | |||
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Nagler wäre auch R. Lisieuwsky sein Lehrer gewesen. Nach einiger Zeit machte R. Kunstausflüge und zuerst nach Küstrin, wo er aber während der Belagerung dieser Stadt durch eine Feuersbrunst sein ganzes Hab und Gut verlor. Nun kehrte er nach Berlin zurück und arbeitete dort bis zum Abschlusse des Friedens, worauf er auf den Rath und mit Empfehlung eines einflußreichen Freundes sich nach Mecklenburg-Strelitz zu der kunstsinnigen Prinzessin Christine begab, für welche er mehrere Monate beschäftigt war. Dann verweilte er die nächsten zwei Jahre auf mehreren Mecklenburgischen Edelhöfen, für deren Besitzer er zahlreiche Bildnisse ausführte und ging von dort nach Sachsen, wo er auch längere Zeit bei einem Cavalier arbeitete. Nun begab er sich nach Anhalt Köthen, malte dort den Herzog und seine Gemalin und ging nun nach Oesterreich, welches seine zweite Heimat wurde. Im Jahre 1770 kam er nach Prag, wo er viele Personen des hohen Adels, darunter den Fürsterzbischof Przichowsky, den Fürsten Lobkowitz, Grafen Sternberg u. A. malte. Von Prag, wo er geheirathet, ging er, mit vielen Empfehlungen des höheren Adels ausgestattet, im September 1775 nach Wien, wo er wieder vielfache Beschäftigung fand, zugleich aber in den hiesigen Gallerien fleißige Studien, vornehmlich der Werke von Van Dyk und Rubens machte, und überdieß unter Schmutzer die kais. Akademie der bildenden Künste besuchte. In Wien arbeitete R. über zwei Decennien, und sind von seinen hier angeführten Arbeiten zu nennen: „Kaiser Leopold II.“, lebensgroßes Bild im Ornate des goldenen Vließes für die Ober-Rechnungskammer; – „Kaiser Franz II.“, im Auftrage des Grafen Cobenzl, damaligen Gesandten am kais. russischen Hofe; – „Fürst Dietrichstein“, in spanischer Tracht, und noch viele andere Bildnisse des Wiener hohen Adels. Im Jahre 1798 übersiedelte R. nach Preßburg, wo er noch im Jahre 1813 lebte. Auch dort vollendete er eine stattliche Reihe vortrefflicher Bildnisse, von denen anzuführen sind: „Johann Nep. Graf Esterházy“ – „dessen Gemalin“; – „Graf Nyáry“; – „Graf Amadé“; – „Werchowacz, Bischof von Agram“; – „Zerdahely, Bischof von Neusohl“, „Baron Ghilany“ und „seine Gemalin“ u. s. w. Man rühmt R.’s Bildnissen sprechende Aehnlichkeit und natürliches Colorit nach. Nach, seinen Bildnissen sind auch mehrere Stiche vorhanden. Die „Vaterländischen Blätter“ berichten im Jahre 1813 über ihn als einen damals noch lebenden Künstler, und damals zählte er bereits 81 Jahre; nach Nagler aber, der ihn mit drei Zeilen abthut, wäre er bereits im Jahre 1811 gestorben.
Rähmel, Achaz Gottlieb (Maler, geb. zu Berlin im Jahre 1732, Todesjahr unbekannt, lebte aber noch im Jahre 1813). Sein Vater Achaz Otto R. war Commissär bei dem kön. preußischen Verpflegsamte im siebenjährigen Kriege. Der Sohn widmete sich nach beendeten Schulen der Malerkunst und arbeitete fünf Jahre unter der Leitung des berühmten Porträtmalers David Mattieu in Berlin, worauf er dann sein eigenes Atelier eröffnete; nach- Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) 1813, Nr. 88, S. 522: „Biographische Notizen über die Künstler Schweigel und Rähmel“.